Warum Jugendschutz bei der Cannabis-Legalisierung Sinn macht
Joint, Hasch-Kekse oder Hasch-Tee, viele junge Leute in Deutschland gönnen sich regelmäßig Cannabis in den verschiedensten Varianten. Bereits 2018 zeigte eine Umfrage, dass jeder zehnte 12- bis 17-jährige Jugendliche und vier von zehn Erwachsenen wenigstens einmal Cannabis konsumiert hatten. Schon diese Zahlen verdeutlichen, welcher Markt sich auftun würde, wenn Cannabis zum privaten Genuss legalisiert wird.
Argument der „Einstiegsdroge“ zieht nicht mehr
Von Kritikern ist immer wieder zu hören, dass Cannabis für Jugendliche und junge Erwachsene eine Einstiegsdroge sei, deren Legalisierung es zu verhindern gelte. Dazu hat Lars Müller, CEO von SynBiotic SE, dem europaweit führenden Cannabisunternehmen, eine klare Meinung: „Dann sollen wir uns bitte auch mal um Alkohol Gedanken machen. Dieses Argument halte ich für völlig verblendet. Einen Schwarzmarkt gibt es so oder so schon. Wer heute Cannabis haben will, der bekommt es auch. In Zukunft bekommt er es eben von einer Stelle, die dafür sorgt, dass die Qualität passt. Niemand muss sein Cannabis mehr bei skurrilen Dealern kaufen.“
Der Vergleich mit Alkohol ist durchaus berechtigt, denn er ist für Erwachsene ab dem vollendeten 18. Lebensjahr völlig legal erhältlich. Bier darf man bereit ab dem 16. Lebensjahr konsumieren. Das alles geschieht im Wissen, dass Alkohol ebenso hohes Suchtpotenzial besitzt wie andere Drogen. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 2019 insgesamt 14.500 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren aufgrund massiven Alkoholmissbrauchs stationär in Kliniken behandelt. Damals gaben auch 8,7 Prozent der 12- bis 17-Jährigen an, mindestens einmal wöchentlich Alkohol zu trinken.
Eine Folge der Legalisierung wird ein Anstieg des Konsums unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen sein. Mit den entsprechenden Kontrollen hinsichtlich Qualität und Abgabe wird aber gewährleistet, dass die Konsument:innen möglichst sichere Rahmenbedingungen vorfinden. Das soll vor allem auch durch das Zurückdrängen des Schwarzmarktes funktionieren, auf dem häufig verunreinigtes, mit anderen, oft gefährlichen Stoffen gestrecktes Cannabis verkauft wird. Eine regelbasierte Legalisierung den illegalen Händlern die Kund:innen entziehen und das Geschäft für sie unattraktiv machen.
Regeln für Anbau, Import und Verkauf von Cannabis
Die Legalisierung von Cannabis zum privaten Gebrauch braucht selbstverständlich Regularien, die dem Schutz Jugendlicher dienen. Die Bundesregierung arbeitet gemeinsam mit den Vertreter:innen der Cannabiswirtschaft an einem Reinheitsgebot, wie es vom Bier bekannt ist. Auch über bestimmte Ausgabestellen wird nachgedacht. Dann könnten die Konsument:innen das Cannabis in speziellen Geschäften mit eigens geschultem Personal, in Drogerien oder Apotheken erhalten.
Die börengelistete SynBiotic SE beinhaltet als Plattformunternehmen mehrere Unternehmen, die entlang der Cannabis-Wertschöpfungskette agieren. Als solches hat sich SynBiotic selbstredend Gedanken über die Abgabe gemacht und entsprechende Schritte vorbereitet. So gibt es bereits ein Joint Venture mit der Enchilada-Group. Bei ihr handelt es sich um ein Unternehmen aus dem Bereich der Systemgastronomie. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen den ersten Cannabis-Store in Deutschland eröffnen.“
Photo by RODNAE Productions: https://www.pexels.com/photo/woman-lying-on-the-bed-while-smoking-8139662/