Frau liegt am Pool

Was ist Frugalismus?

Kann das wirklich jeder?

Beim jetzigen Tempo sind die beiden nur noch wenige Jahre von der finanziellen Unabhängigkeit enfernt. Dann haben sie die Wahl, „wann, mit wem und wie viel“ sie arbeiten wollen – ein verlockender Gedanke. Aber wäre der Frugalismus tatsächlich die Lösung für jeden?

NEIN! Denn nun schlägt die Realität einem wieder volle Kanne ins Gesicht: Schließlich kann nicht jeder rund 80% seines Einkommens beiseitelegen und in Aktien investieren. Für die einfachen Einzelhandelsangestellten ist das also schon mal nichts. Neben einem relativ hohen Einkommen musst du aber auch große Entbehrungen in Kauf nehmen: Nicht jedem würde ein Lebensstil wie der von Shannon und Sergio zusagen. Außerdem solltest du dich sehr gut im Finanzmarkt auskennen. Um innerhalb weniger Jahre ein Vermögen aufzubauen, dass dich dein restliches Leben trägt, sind risikoreiche Anlageformen unerlässlich. Wenn du also nicht ganz genau weißt, was du tust, kannst du auch sehr schnell sehr viel verlieren.

Was, neben den Einstiegshürden und dem hohen Risiko, ebenfalls abschreckt, ist die totale Abhängigkeit von äußeren Faktoren: Denn wenn du es so sehr ins Extrem treiben willst wie Shannon und Sergio, dann bist du auf dem Weg andauernd auf verschiedene Anbieter (ob wegen der Unterkunft oder beim Einkaufen) angewiesen. Wenn ich mich also entscheiden muss, ob ich:

  1. 10 Jahre lang in totaler Abhängigkeit von anderen leben will, um – vielleicht, wenn es klappt – in Frührente zu gehen und dann mein restliches Leben auf Sparflamme zu verbringen – reich wird man davon nämlich noch lange nicht – oder
  2. einen Großteil meines Lebens auf dem mir möglichen Standard lebe, auch wenn ich mich von meiner Arbeit abhängig mache und mich so durch manch eine Zeit hindurchquäle,

so würde ich wohl eher Letzteres wählen. Könnte aber auch nur mein innerer Pessimist sein, der sich wieder meldet.

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Bildquelle: Foto von Armin Rimoldi von Pexels; CCO-Lizenz