Weihnachtsmarkt in der Alstadt

Weihnachtsmärkte: Woher kommt die Tradition?

Es riecht nach Zimt, Lebkuchen und nach gebrannten Mandeln. An jeder zweiten Ecke gibt es Stulpen und kleine Holzfiguren, die kein Mensch kauft, die sich aber super als Geschenk für ältere Tanten eignen, für die man natürlich keine persönliche Idee hat. Alles schön und gut. Doch woher kommt die Tradition der Weihnachtsmärkte überhaupt?

Der Weihnachtsmarkt gehört einfach zur Vorweihnachtszeit und den kalten Monaten dazu, in denen es in Deutschland eher selten romantisch schneit, sondern eher ungemütlich regnet.

Die Menschen strömen in regelrechten Massen in ihren eigenen Städten auf die Weihnachtsmärkte oder nehmen lange Wege auf sich, um an anderen Orten genau den gleichen Staubfänger zu kaufen. Es werden Weihnachtsfeiern und Klassentreffen abgehalten, und (nicht nur) am Wochenende wird sich auch mal ein Glühwein zu viel gegönnt.

Es ist ein fröhlicher Ort. Und ein magischer. Es läuft Musik, man sieht seinen Atem beim Reibeplätzchenessen und überall funkeln die Lichter. Schön, oder? – So ein Weihnachtsmarkt.

Aber wo liegt eigentlich der Ursprung der Tradition?

Schon vor mehr als 600 Jahren haben sich die Menschen in der kalten Jahreszeit auf Märkten versammelt. Die Händler bekamen eine besondere Genehmigung, ihre Stände auf dem Marktplatz aufzubauen. Hier durften sie, an einem bestimmten Tag in der Woche oder an mehreren Tagen, ihre Ware verkaufen – und zwar immer höchstens bis Weihnachten. Früher waren die Märkte allerdings nicht zum Zeitvertreib, sondern zum Einkauf für den bevorstehenden Winter gedacht. Die Menschen kauften hier zum Beispiel Lebensmittel und Verpackungen wie Fässer oder Körbe, um besagte Lebensmittel für die kalte Jahreszeit einzulagern. Mit der Zeit waren immer mehr Handwerkskünste auf den Märkten vertreten. Es wurden Süßigkeiten und Spielzeug angeboten, so wie wir es heute kennen. 

Weihnachtsmärkte, die denen von heute in wesentlichen Zügen ähneln, gibt es seit dem 17. Jahrhundert. Zuerst waren sie hauptsächlich in protestantischen Gebieten verbreitet. Später fanden sie auch bei den Katholiken Anklang. Meistens wurden derartige Märkte an historischen Orten wie Kirchen oder Schlössern veranstaltet. Auch der Marktplatz war ein beliebter Platz, um die Stände aufzubauen. 

Die ursprüngliche Idee hinter dem Weihnachtsmarkt war, mehr Besucher in die Stadt zu locken. Heute gelingt dies noch immer und die Märkte sind zu einem festen Bestandteil der Adventszeit geworden. Viele Märkte haben ihre Traditionen beibehalten und sind vielleicht auch deshalb oftmals beliebter als die modernen Weihnachtsmärkte, die eher einem Jahrmarkt gleichkommen. 

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Bildquelle: Foto von Helena Jankovičová Kováčová von pexels, CC0-Lizenz