Die „Winnetou“-Debatte – Eine einzige große Überreaktion

Die Cancel Culture hat wieder zugeschlagen! Dieses Mal hat es Karl Mays geliebtes Werk „Winnetou“ erwischt, dem Rassismus und die Verbreitung schädlicher Stereotype über die amerikanischen Ureinwohner – denn das „I-Wort“ dürfen wir ja auch nicht mehr sagen (Achtung, Sarkasmus!).

Ja, dieser Disclaimer ist wirklich notwendig: Scheinbar sind sich nämlich viele Menschen zu schade, einen Text bis zum Ende zu lesen und das wissen Journalist*innen. Daher haben einige große Medienhäuser es zu ihrem Geschäftsmodell gemacht, mit irreführenden Überschriften für Empörung zu sorgen – Empörung bringt schließlich Klicks und Klicks machen „Katsching!“.

Daher wollen wir nun die Spreu vom Weizen trennen: Was ist wirklich passiert und worüber wird sich (vielleicht berechtigterweise?) aufgeregt?

Das sind die Fakten

Im Jahr 2020 liefen die Sonderrechte der ARD an der Verfilmung von „Winnetou“ aus und wurden nicht verlängert, weshalb der Film nicht mehr beim Sender ausgestrahlt werden durfte. Heute liegen die Rechte beim ZDF, der den Film auch zukünftig ausstrahlen wird (diese Info wird im Verlauf noch wichtig sein).

Dieses Jahr wollte der Ravensburger Verlag begleitend zum neuen Kinderfilm „Der junge Häuptling Winnetou“, der auf Karl Mays „Winnetou“ basiert, mehrere Kinderbücher herausbringen. Weil aber schon der Film heftige Kritik für seine völlig unbedachte Reproduktion von Stereotypen über Teile der indigenen Bevölkerung des nordamerikanischen Kontinents einstecken musste, wurde die geplante Reihe zurückgezogen. Die Firma habe beschlossen, aufgrund „vieler negativer Rückmeldungen“ die Bücher aus dem Programm zu nehmen, wie sie in einem Instagram-Post mitteilte.

Screenshot: Instagram