Winterreifen: Für viele unwichtig
Erstaunlich, aber wahr! Mehr als 2,5 Millionen Autofahrer werden bei 43 Millionen zugelassenen PKWs in der kalten Jahreszeit aller Voraussicht nach ohne Winterbereifung die Straßen unsicher machen. So lautet das erschütternde Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Kfz-Portals auto.de. Da haben wir es wieder – die Deutschen sind Wiederholungstäter und wollen sich nicht an die seit drei Jahren bestehende Winterreifenpflicht halten. Aber es ist nicht so, dass die deutschen Bundesbürger überhaupt nicht dazugelernt hätten. Immerhin ist der Anteil derjenigen Autofahrer, die auf glatten Straßen auf jegliche Haftung verzichten, um die Hälfte geschrumpft. Es sind „nur“ noch sechs Prozent und nicht mehr 13 Prozent der Fahrzeughalter wie im Vorjahr, die Schlittern, Aquaplaning, Pannen und Unfälle in Kauf nehmen.
Mit was Verkehrssünder zu rechnen haben
Tatsächlich sind es vier Prozent der Befragten, die ohne Winterbereifung fahren, weil sie die Winterreifenpflicht für unsinnig halten, die restlichen zwei Prozent wechseln einfach nie, weil sie bereits seit Jahren mit Sommerreifen auch im Winter unterwegs sind. Dies wird nicht zuletzt erst durch die mangelnde Abschreckung durch die fehlende Verkehrskontrolle ermöglicht, die bekanntlich nicht überall in gleichem Umfang sichergestellt werden kann. Aber selbst wenn die Strafen höher ausfallen, ist es fraglich, ob genau deswegen mehr Autofahrer auf Winterreifen umrüsten würden. Der Umfrage zufolge sind es nur vier Prozent, welche aus Schutz vor Strafen Winterreifen an den fahrbaren Untersatz aufziehen lassen. Vielleicht aber können die Änderungen im Bußgeldkatalog im bevorstehenden Jahr die letzten Verkehrssünder zur Vernunft bringen. Ab dem 1. Mai 2014 wartet auf die PKW-Fahrer eine Reform des Punktesystems, mit dessen Inkrafttreten zugleich ein paar typische Verkehrsverstöße mit höheren Bußgeldern geahndet werden. Statt mit den üblichen 40 Euro werden Autofahrer ab diesem Zeitpunkt mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro zur Kasse gebeten, wenn sie trotz eindeutig winterlicher Straßenverhältnisse mit Sommerreifen fahren und insofern gegen die Anforderungen der in Deutschland gültigen „situativen Winterreifenpflicht“ verstoßen. Einen Punkt in Flensburg bekommt man als Kirsche auf dem Sahnehäubchen extra geschenkt, und sollte man mit der falschen Bereifung einen Unfall bauen, kann man mit der Kfz-Versicherung um die Zahlungen streiten. Diese kann durchaus jede Leistung verwehren, sollte sich der Unfall als eine Folge grober Fahrlässigkeit herausstellen.
Preise sollten kein Hindernis für den Reifenwechsel sein
Ein Grund dafür, dass es doch noch so viele Winterreifenmuffel gibt, könnte darin liegen, dass ihnen die Winterreifen einfach zu teuer sind. Qualitätsreifen haben oft ihren Preis. Aufgrund der Tatsache, dass Winterreifen nur ein durchschnittliches Haltbarkeitsdatum von allerhöchstens sechs Jahre haben bzw. die Pneus oftmals bereits nach dem vierten Jahr Verschleißerscheinungen zeigen, ist man ferner außerdem dazu gezwungen, die Reifen verhältnismäßig schnell neu nachzukaufen. Doch der Preis ist laut einer Studie der Reifenmarke Fulda für 62 Prozent der Autofahrer das wichtigste Kaufkriterium noch vor Empfehlungen aus dem Fachhandel (38 Prozent). Ohne Abstriche bei den Reifen viel bares Geld sparen könnten Fahrzeughalter allerdings durch eine aktive Suche nach Anbietern in der eigenen Umgebung. Auf Drivelog.de kann man den Reifenkauf, und bei Interesse sogar die Reifenmontage, sogar von Zuhause aus organisieren. Auch die richtige Werkstatt in der Nähe ist schnell auf dem Portal gefunden. Gleich nach Kriterien wie Kaufpreis und Händler-Empfehlung ist nämlich das Vertrauen in die Marke für 37 Prozent der Autofahrer ein zentraler Faktor. Nur des Geldes wegen auf eine gute Bereifung zu verzichten, die man für geeignet hält, ist definitiv nicht die beste Entscheidung. Echte Billigmarken halten nämlich leider selten das, was sie versprechen, auch wenn sie als Winterreifen deklariert sind. Vorteilhafter ist es, Anbieter miteinander zu vergleichen und die betreffende Reifenmarke bei dem Anbieter mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis günstig(er) zu erstehen. Die Reifen der Wahl sollten im Übrigen sowohl das M+S Symbol, wie auch – und das ist besonders wichtig – das Schneeflockensymbol tragen. So kann man auch bei Eis und Schnee sicher und wohlbehalten mit dem Wagen an sein Ziel kommen.
Bildquelle: Mike Babcock unter cc-by-2.0