WM 2034 in Saudi-Arabien? DFB steht unter Druck

Die Fußball-WM 2030 wurde an sechs Länder und drei Kontinente vergeben und damit steht der Gastgeber für die WM 2034 wohl ziemlich sicher auch fest: Saudi-Arabien. Bis Ende Oktober können die Verbände, aber auch der DFB noch etwas dagegen tun.

Disclaimer: Der Artikel enthält subjektive Standpunkte des Autors.

Spanien, Portugal, Marokko, Uruguay, Argentinien und Paraguay wurden Anfang Oktober als Austragungsländer für die Fußball-WM 2030 von der Fifa verkündet. Europa, Afrika und Südamerika: eine WM auf drei Kontinenten, sowas gab es zuvor noch nie. Der weitaus größte Teil der Spiele wird in Spanien, Portugal und Marokko ausgetragen.

Feel-Good-Story oder eiskalter Plan

Ursprünglich wollten Uruguay, Argentinien und Paraguay die Weltmeisterschaft komplett auf dem südamerikanischen Kontinent austragen. Das Hauptargument, das für die Vergabe sprach, war das 100-jährige Jubiläum. 1930 fand die erste WM in Uruguay statt. Doch die FIFA lehnte den Antrag ab. Letztendlich wurden den Ländern doch noch insgesamt drei Spiele zugesichert, jeweils eins in jedem Land. Die restlichen 101 Spiele werden in Europa und Nordafrika ausgetragen.

Die Fifa schmückt sich mit der romantischen Geschichte, die WM nach 100 Jahren wieder zurück an ihren Geburtsort zu bringen. So wird die WM 2030, wie schon 1930, im Estadio Centenario in Montevideo angepfiffen. „In einer geteilten Welt vereinen sich Fifa und Fußball“, sagt Fifa-Präsident Gianni Infantino. Doch viele Expert*innen und Sport-Journalist*innen sehen in der Vergabe reines Kalkül.

Kontinentales Rotationsprinzip ist das Stichwort. Eine Regel der Fifa, die zwar nur für sieben Jahre (von 2000 bis 2007) existierte, aber deren Grundgedanke bestehen blieb: Der regelmäßige Wechsel unter den kontinentalen Fußballverbänden. Durch diese Regel sollte die WM nicht immer wieder in Europa stattfinden.

Ursprünglich sollten die Verbände die WM nacheinander austragen. Heißt: Nach der WM 2006 in Deutschland hätten erst Afrika, Asien, Ozeanien, Nord- und Südamerika das Turnier austragen müssen, bis wieder eine WM in Europa hätte stattfinden können. 2007 wurde die Regel gelockert und nur noch die Verbände, die bereits die letzten beiden Weltmeisterschaften austrugen, sind als Veranstalter des Turniers ausgeschlossen.

Was uns in die Gegenwart bringt: Die WM 2026 wird in Mexiko, den USA und Kanada vom nord- und mittelamerikanischen Fußballverband (CONCACAF) ausgetragen. Die WM 2030 wird in Spanien, Portugal, Marokko, Uruguay, Argentinien und Paraguay gespielt, also vom europäischen (UEFA), afrikanischen (AFC) und südamerikanischen (CONMEBOL) Verband ausgetragen. Dadurch bleiben für die WM-Vergabe 2034 nur noch Asien und Ozeanien als potenzielle Austragungsorte übrig.