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Flüchtlinge: Mit YouTube gegen Klischees

Das Flüchten ist heutzutage öffentlich. Überall wird dieses Thema aufgegriffen und über Geflüchtete berichtet. Nur selten kommen die Menschen auch selbst zu Wort. Ein Mann aus Syrien hat das nun geändert und ist damit der erste Flüchtling, der Videos auf Youtube hochlädt. Firas Alshater nutzt die Reichweite des Social-Media-Netzwerks, um sich in die Flüchtlingsdebatte einzubringen. In dem ersten Video auf seinem Youtube-Kanal „Zukar“ hat sich der junge Schauspieler gefragt, wer eigentlich die Deutschen sind. Mit seiner lockeren und lustigen Art erzählt er seine Geschichte und vergleicht Deutschland mit Syrien. Ihm ist vor allem wichtig, die Menschen zum Lachen zu bringen und es gelingt ihm sehr gut, Humor mit Ernst zu verbinden.

Mit Umarmungen Kulturen verbinden

 

Gegen Ende seines Videos über die Deutschen kommt Firas Alshater zu dem Schluss, dass wir zwar lange brauchen, bis wir mit etwas Neuem beginnen oder es durchsetzen, aber wenn es dann soweit ist, dann sind die Deutschen kaum mehr zu stoppen. Das hat er auch bei seinem sozialen Experiment am Berlin Alexanderplatz festgestellt: mitten in Berlin steht er mutig mit verbundenen Augen und einem Schild, auf dem steht: „Ich bin syrischer Flüchtling. Ich vertraue Dir – vertraust Du mir? Umarme mich!“. Lange hat es gedauert, bis sich Menschen getraut haben, ihm eine Umarmung zu geben. Das überträgt er auch auf die Integration. Alshater ist davon überzeugt, dass Integration in Deutschland funktionieren wird – irgendwann eben.

 

Durch YouTube-Videos ins Gefängnis

In seinem Heimatland hat sich der 24-Jährige seit dem Beginn des Assad-Regimes dazu entschieden, Videos zu drehen und der Welt zu zeigen, was in Syrien gerade los ist. Es hat nicht lange gedauert, bis diese Aktionen ihn ins Gefängnis gebracht haben, nur durch Zufall hat ihn seine Familie nach neun Monaten ausfindig machen und freikaufen können. Seit zweieinhalb Jahren lebt er mittlerweile in Berlin und ist angeblich pünktlicher als seine deutschen Freunde – ein weiteres Zeichen für ihn, dass man sich nicht an Klischees heften sollte.

Auch auf Twitter ist der Mann aktiv und möchte seine Meinung an die Leute bringen – mit humorvollen, aber auch ernsten Themen über die aktuelle Lage in Syrien, Deutschland und der Welt. Aber wie er schon in seinem Profil schreibt, will er die Leute einfach auch zum Lachen bringen. Firas Alshater ist es ein wichtiges Anliegen, dass geflohene Menschen und die Deutschen zueinander finden und friedlich nebeneinander leben können.