5 Fragen, 5 Antworten: Was hilft gegen Schlaflosigkeit?

Nach einem anstrengenden Tag freut man sich am meisten über den wohlverdienten Schlaf. Deshalb geht man früh ins Bett, voller Vorfreude auf die Erholimg, und… man kriegt kein Auge zu.

Solche Szenarien betreffen nicht nur alte, sondern auch junge Menschen. Eine bundesweite Datenerhebung der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) zeigte: Junge Leute schlafen immer schlechter. Die Anzahl der ärztlich diagnostizierten Schlafstörungen bei 19- bis 29-Jährigen stieg in den letzten Jahren um 89 Prozent.

Dabei ist Schlafen extrem wichtig, weiß Schlafexpertin Thea Herold der Schlafakademie Berlin. Es macht stärker, gesünder, leistungsfähiger und sogar schöner. Sie sprach mit uns über die Schlaflosigkeit junger Menschen und was wir dagegen tun können.

1. Ich liege im Bett und kann nicht einschlafen. Was kann ich tun?
Es ist wichtig, deinen Geist zu beruhigen. Zum Beispiel: Stell Dir vor, du könntest eine Galerie mit deinen schönsten Erinnerungen besuchen. Und denke an Dinge, über die du dich freust. Oft helfen auch Traumvorstellungen: Dort will ich mal hin oder da könnte es mir gefallen. Wenn es aber Sorgen sind, die einen wach halten, wenn der Tag mit seinem Trubel einen nicht loslässt, dann sollte man STOPP sagen und eher über kleine Dinge nachdenken, die man geschafft hat.

2. Gibt es auch Dinge, die man allgemein beachten sollte, bevor man schlafen geht?
Wenn wir besser schlafen wollen, brauchen wir „Mediendiät“. Also sollte man bewusst offline gehen, mindestens eine halbe Stunde vor dem Schlaf. Ich weiß, nicht erreichbar zu sein, das ist fast schon zu einer Art Luxus geworden. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass man eine Nachricht, eine Mail oder eine Message auch später beantworten kann. Das braucht vielleicht ein wenig Übung, aber die Wirkung ist sehr heilsam. Der Schlafraum sollte zudem gut abgedunkelt sein und still und die Temperatur nicht zu warm.

3. Warum schlafen gerade junge Menschen so schlecht?
Junge Menschen gehen oft davon aus, dass es Schlaf einfach natürlich gibt. Das ist aber nicht so. Schlaf ist auch sensibel, und wir alle werden heute vom sogenannten „Zeitgeist 24/7“ beeinflusst. Das heißt, der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus wird von einer „Rund-um-die Uhr-Wach-Gesellschaft“ beeinflusst. Alles scheint immer und überall möglich.  Im Bett kann man mit anderen kommunizieren, an Projekten arbeiten oder Sendungen anschauen. Die Nacht wird zum Tag gemacht. Und darunter leidet dann eben der Schlaf.