7 Gründe warum es heutzutage so schwierig ist, gute Freunde zu finden

Freund*innen zu suchen kann sehr frustrierend sein. Erst recht, wenn man mehr darauf angewiesen ist als andere Menschen. Hier sind sieben Gründe, warum es heutzutage so schwierig ist, gute Freund*innen zu finden und warum du das niemals persönlich nehmen solltest.

1. Bestehende Freundesgruppen

Oftmals haben Menschen bereits einen etablierten Freundeskreis, der über viele Jahre gewachsen ist. In solchen Gruppen kann es schwierig sein, als neues Mitglied Fuß zu fassen oder in den sozialen Kreis integriert zu werden. Bestehende Freundesgruppen haben bereits eine starke Bindung und teilen ihre Insider, Aktivitäten und Interessen. Wenn man also als neue Personen versucht, in solche Gruppen einzutreten, fühlt man sich häufig ausgeschlossen oder unsicher. Es erfordert meist viel Kraft und Zeit, Teil der bestehenden Gruppe zu werden. Oft haben größere Freundesgruppen auch toxische Dynamiken, die einem das Wohlfühlen erschweren und einen die Aufrichtigkeit der Freundschaft hinterfragen lassen.

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2. Massenabfertigung durch Apps

Bei all den sozialen Apps da draußen (die durchaus hilfreich sind) entsteht der Eindruck, dass es immer einfacher wird, andere kennenzulernen. Dieser Eindruck, dass man jederzeit auf jeden zugreifen kann, vermittelt die Illusion, dass Menschen wie Waren behandelt werden. Dadurch entsteht weniger Dringlichkeit, auf andere zuzugehen. Es braucht nun zusätzliche Motivation, um sich um das soziale Leben zu kümmern. Obwohl es technisch gesehen einfacher ist, neue Leute kennenzulernen, kann diese Art von freundschaftstechnischer Massenabfertigung keinen Ersatz für echte und gute Freund*innen bieten. Online-Kommunikation kann oberflächlich sein und das persönliche, tiefere Kennenlernen erschweren.

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3. Veränderungen

Viele Menschen ziehen heutzutage häufiger um, sei es aus beruflichen oder persönlichen Gründen. Dies kann es schwierig machen, stabile Freundschaften aufzubauen und zu erhalten. Auch die persönliche Entwicklung trägt dazu bei. Unsere Persönlichkeiten sind nicht statisch und verändern sich mit dem Alter. Auch das resultiert darin, dass Freundschaften schnell nicht mehr passen oder die Interessen von einander abweichen. Wir wachsen und mit uns wachsen auch unsere Ansprüche. Wir wissen besser was wir von Freundschaften wollen und sind ggf. wählerischer bei der Entscheidung, wem wir unsere Zeit und Aufmerksamkeit schenken möchten.

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4. Wenig soziale Integration und viel Individualismus

Sozialwissenschaftler*innen meinen, dass Menschen immer seltener eingebunden in ihre Nachbarschaften, lokale Ehrenamt-Organisationen, religiöse Stätten, kommunale Angelegenheiten und nationale Politik sind. Es gibt immer weniger von dem, was wir als „öffentliches Leben“ bezeichnen können. Obwohl die Menschen heute auf sozialen Medien lebendiger erscheinen, sind sie immer mehr von allem entfremdet, was sie zusammenbringen könnte. Dieser Mangel an sozialen Bindungen macht es immer bequemer, einfach zu Hause zu bleiben und nur auf Instagram und TikTok zu scrollen.

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5. Wir haben zu wenig Zeit

Der „Mangel an Zeit“ ist ebenso einer der häufigsten Gründe, warum es uns so schwer fällt, Freund*innen zu finden. Das ist vielen von uns nicht neu. Wenn wir anspruchsvolle Arbeitspläne haben, ein sehr anstrengendes Studium oder eine Kombination aus beidem, haben wir weniger Zeit, in Freundschaften zu investieren. Selbst wenn wir eine*n vielversprechende*n neue*n Freund*in treffen, kann es schwierig sein, Zeit für die Entwicklung dieser potenziellen Freundschaft aufzubringen. Dieses Problem ist für ältere noch größer, da die meisten Menschen mit dem Alter mehr Verpflichtungen haben.

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6. Die Menschen in der Schule oder Uni passen nicht 

Sind wir mal ehrlich: Die meisten Freundesgruppen entstehen in der Schul- oder Unizeit. Schule und Uni sind die Orte um Menschen unseren Alters kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Aber was, wenn die Leute in der Schule oder in der Uni einfach überhaupt nicht zu uns passen? Das erschwert den Prozess immens und gibt uns das Gefühl, Außenseiter*in zu sein. In die Schule oder Uni müssen wir jeden Tag. Es ist also keine ’soziale Anstrengung‘. den Kontakt zu seinen Freund*innen dort zu wahren. Außerhalb von der Schule oder der Uni müssen wir uns eher um Treffen bemühen und Zeit für gemeinsame Aktivitäten schaffen. 

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7. Covid-19 und der Lockdown

Obendrein hat die Corona-Pandemie bei uns allen Spuren hinterlassen. Durch Corona haben wir andere Menschen als Gefahr empfunden, gelernt uns zu isolieren und von Fremden abzugrenzen. Für uns ist ein soziales Setting etwas, woran wir uns erst wieder gewöhnen müssen. Darum sollten wir alle geduldig mit uns sein und darauf vertrauen, dass es in nächster Zeit wieder bergauf geht.

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Bildquelle: Thiago Barletta via Unsplash; CC0-Lizenz