Ein Regal mit alten Büchern.

8 vergessene Heldinnen

5. Rosalind Franklin

Rosalind Franklin untersucht etwas unter einem Mikroskop.
Bild: Wikimedia

Rosalind Franklin interessierte sich früh für Chemie, Physik und Mathematik. Mit nur 17 Jahren wurde sie an der britischen Universität Cambridge angenommen, wo sie 1941 ihren Abschluss in Naturwissenschaft ablegte. 1951 übernahm sie dann eine Forschungsstelle in der Abteilung für Biophysik am Kings College in London. Zusammen mit Maurice Wilkins sollte sie den Aufbau der DNA erforschen. Im Laufe der Zeit machte Rosalind Franklin große Fortschritte und entdeckte auf dem berühmten Röntgenbild 51 die DNA-Struktur, die sich deutlich als Doppelhelix (spiralförmig) zu erkennen gab. Bevor sie ihre bahnbrechende Entdeckung jedoch veröffentlichen konnte, teilte ihr Forschungspartner Maurice Wilkins ihre Ergebnisse mit James Watson und Francis Crick, die zur gleichen Zeit an der DNA-Struktur forschten. Die beiden benutzen die Forschung von Franklin, um ihre eigenen Wissenslücken zu füllen und das Modell über den DNA-Aufbau zu vervollständigen. 1953 publizierten die beiden die Ergebnisse im Journal „Nature“. Bis zu ihrem Tod 1958 (starb an Eierstockkrebs) war sie zwar in weiteren Forschungsfeldern sehr erfolgreich, konnte aber nie beweisen, dass die Entdeckung der DNA-Struktur ihre Errungenschaft war. 1962 erhielten Watson, Crick und Wilkins den Nobelpreis für die Entdeckung des DNA-Aufbaus. In ihrer Dankesrede erwähnten sie Rosalind Franklin mit keinem Wort.

6. Claudette Colvin

Ein Porträtbild von Claudette Colvin mit 15 Jahren.
Bild: Wikimedia

Claudette Colvin wird auch „Mutter der modernen Bürgerrechtsbewegung“ genannt und wurde 1939 in Alabama geboren. Am 2. März 1955 befand sie sich auf dem Rückweg von der Schule und wurde aufgefordert, ihren Platz für eine weiße Person frei zu machen. Damals existierte in öffentlichen Bussen noch die sogenannte „Rassentrennung“, demnach waren die vier ersten Reihen für weiße und die hinteren für Schwarze Menschen reserviert. Sollte ein weißer Mensch jedoch in der Reihe Platz nehmen, mussten alle Schwarzen Menschen ihren Platz räumen. Claudette Colvin weigerte sich jedoch, ihren Platz an eine weiße Person abzugeben. Daraufhin wurde sie verhaftet, zog vor Gericht und löste eine Bürgerrechtsbewegung aus. In den darauffolgenden Monaten wurden Claudette schwanger, weswegen sich die „Nationale Organisation für die Förderung von Afroamerikaner*innen“ für Rosa Parks, die sich neun Monate später weigerte, ihren Platz für eine weiße Person zu räumen, als Aushängeschild für die Bewegung entschied. Sie zogen eine verheiratete, berufstätige Frau einer jungen alleinerziehenden Mutter vor, um vorbildhafter zu wirken. Dementsprechend unbekannt ist Claudette Colvin, obwohl sie die erste war, die sitzen blieb.