Ein Regal mit alten Büchern.

8 vergessene Heldinnen

7. Emilie Schindler

Emilie Schindler im Rollstuhl.
Bild: Wikimedia

Bei dem Namen Schindler denken die meisten an Oskar Schindler und den Film „Schindlers Liste“, indem es um die Rettung von 1.200 jüdischen Fabrikant*innen geht. Der Frau von Oskar Schindler, Emilie Schindler, wird kein großer Beitrag zum Schutz der jüdischen Zwangsarbeiter*innen zugesprochen. Obwohl sie mit ihrem Mann nach Krakau zieht und ihn bei der Verpflegung und Versorgung der Arbeiter*innen immer unterstützt hat, wird sie oft nicht erwähnt. 1945 nimmt sie während der Abwesenheit von Oskar Schindler circa 100 Jud*innen in die Brünnlitzer Fabrik auf. Wäre sie nicht gewesen, wären die Menschen in einem naheliegenden Konzentrationslager ermordet worden. Sie erbaute ein eigenes Lazarett und versorgte dort die Kranken und Verwundeten. Nach der Kapitulation der Deutschen musste das Ehepaar Schindler fliehen und wanderte 1949 nach Argentinien aus.

8. Zelda Fitzgerald

Ein Porträt von Zelda Fitzgerald.
Bild: Wikimedia

Zelda und ihr Mann F. Scott Fitzgerald galten als das glamouröseste Paar der Zwanzigerjahre. F. Scott Fitzgerald wurde berühmt durch Werke wie „Der große Gatsby“ oder „Die Schönen und die Verdammten“. Viele Passagen aus seinen Büchern stammen jedoch nicht aus seiner eigenen Hand; er eignete sich aus Briefen und Tagebucheinträgen seiner Frau Ausschnitte für seine Büchern an, ohne je die Zustimmung von Zelda Fitzgerald erhalten zu haben.

„Auf einer Seite glaube ich übrigens eine Passage aus meinem alten Tagebuch zu erkennen, das mir kurz nach meiner Heirat unerklärlicherweise abhanden kam, und auch gewisse Briefstellen kommen mir, obwohl sie stark verändert sind, vertraut vor. Mr. Fitzgerald scheint der Ansicht zu sein, dass man mit dem Plagiieren am besten zu Hause beginnt.“

Zelda Fitzgerald

Sie selbst war sehr kreativ; tanzte und zeichnete viel. Als sie anfing zu schreiben und kurze Erzählungen in Zeitschriften veröffentlichte, wurden die Texte meistens unter beider, manchmal nur unter F. Scott Fitzgerald publiziert. Auch die anfänglichen Versuche, sich als Schriftstellerin zu etablieren, wurden von ihrem Mann größtenteils unterbunden, weil er sich für den alleinigen talentierten Schriftsteller in der Familie hielt. Trotzdem veröffentlichte sie, ohne das Wissen ihres Mannes, das Buch „Schenk mir den Walzer“.

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Bildquelle: Foto von Natalia Y von Unsplash