9 erstaunliche Fähigkeiten, die Katzen haben

Wir lieben Katzen! Und das nicht erst seit gestern: Rund 15,7 Millionen dieser kleinen Fellknäuel leben in Deutschland. Damit sind sie sogar beliebter als Hunde. Zwei Forscherinnen haben nun zahlreiche Studien analysiert, die zeigen, welch erstaunliche Fähigkeiten unsere Hauskatzen besitzen.

Bei den beiden Forscherinnen handelt es sich um Kristyn Shreve und Monique Udell vom Human-Animal Interaction Lab an der Oregon State University. Die Zahl der deutschen Hauskatzen haben wir übrigens von Statista. Obwohl Katzen so beliebt sind, wissen wir relativ wenig über sie, zumindest im Vergleich zu Hunden. Der Grund dafür dürfte Katzenhalter*innen bekannt vorkommen: Katzen sind in der Regel scheuer als Hunde. Noch dazu zeigen sie sich im Rahmen von Experimenten weniger kooperativ – die haben sowas von keinen Bock drauf, dass selbst Wissenschaftler*innen daran verzweifeln.

Allen Widrigkeiten zum Trotz konnten Shreve und Udell dennoch eine Reihe von Studien finden, zusammentragen und aufarbeiten, um uns einen umfassenden Einblick in das Innenleben der kleinen Vierbeiner zu gewähren. Das Wissenschaftsmagazin Spektrum hat sich die Zusammenfassung durchgelesen und 9 Fakten zur Kognition von Katzen zusammengefasst.

Fakt 1: Katzen haben eine ausgezeichnete Spürnase

Katzen verarbeiten viele ihrer Sinneseindrücke durch Gerüche, vor allem kurz nach der Geburt. Erst im Alter von 11 bis 16 Tagen können Kitten überhaupt etwas hören; sehen können sie sogar erst nach rund drei Wochen. Um eine Bindung zu ihrer Mutter aufzubauen, ist ihr Geruchssinn also von äußerster Wichtigkeit.

Erwachsene Tiere nutzen hingegen Duftmarken, um ihr Revier zu markieren. Sie können das Revier anderer Katzen allein am Geruch erkennen. Obwohl Gerüche eine sehr große Rolle dabei spielen, wie Katzen die Welt „sehen“, wissen wir nicht allzu viel darüber. Die Verhaltensforschung beschränkte sich bisher nämlich oft auf ihr Sehvermögen, was verständlich ist, weil Katzenaugen einfach verdammt cool sind.

Fakt 2: Katzen verstehen komplexere Zusammenhänge

Die Fähigkeit, ein Objekt gedanklich zu verfolgen, auch wenn es bereits aus dem Blickfeld verschwunden ist, nennt man Objektpermanenz. Und die ist bei Katzen gar nicht mal schlecht: In einem Experiment suchten Katzen etwa tatsächlich ein Versteck nach Nahrung ab, nachdem ihnen der Ort vorher gezeigt worden war.

Ein weiteres Experiment ist der „invisible displacement test“. Bei dem wird einer Katze ein Behälter mit Futter gezeigt, den der*die Versuchsleiter*in dann hinter einem Sichtschutz verschwinden lässt. Dort wird das Futter heimlich entfernt und der Katze anschließend der leere Behälter gezeigt. Kommt sie nun auf die Idee, hinter dem Sichtschutz nach dem verschwundenen Futter zu suchen, bedeutet dies, dass sie selbst unsichtbare Bewegungen zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann. Katzen schnitten bei diesem Test zwar schlechter ab als Hunde, allerdings sind sich die Wissenschaftler*innen nicht ganz sicher, ob das an den Fähigkeiten der Tiere liegt oder auf das experimentelle Design zurückzuführen ist.