
Tickt die Gen Z in Sachen Job doch ganz anders als gedacht?
Der Gen Z wird von älteren Generationen gerne vieles vorgeworfen: Faul soll sie sein und nicht dazu bereit, bei der Arbeit richtig anzupacken – und ständig faselt sie etwas von „Work-Life-Balance“. Eine neue Studie zeigt allerdings, dass ihr letzteres gar nicht mal so wichtig ist.
Dabei handelt es sich um den HR-Report 2025 von Factorial, einer Firma, die Software für Personalabteilungen herstellt. Dieser basiert auf einer quantitativen Umfrage mit 500 Personen aus ganz Deutschland. Damit die Ergebnisse auch repräsentativ sind, nahmen ungefähr gleich viele Männer und Frauen teil. Alle Altersgruppen zwischen 18 und 50 Jahren waren vertreten und wurden für die Auswertung in vier Gruppen unterteilt.
Studie zeigt: Geld ist vielen am wichtigsten, auch der Gen Z
Ein überraschendes Ergebnis der Studie ist die Zahl an jungen Menschen, für die Geld der entscheidende Faktor bei der Berufswahl ist.
- 34 Prozent der 18- bis 24-Jährigen ist ein gutes Gehalt bei einem Job am wichtigsten
- Eine gute Work-Life-Balance ist nur für 17 Prozent der Befragten aus der Gen Z der entscheidende Aspekt und auch flexible Arbeitszeiten sind ihnen nicht so wichtig (14 Prozent)
Insgesamt gaben 29,4 Prozent der Befragten an, dass ihnen ein gutes Gehalt im Job am wichtigsten ist. Der Anteil der Gen Z liegt damit sogar über dem Durchschnittswert.
Je älter die Befragten, desto unwichtiger ist ihnen das Gehalt. Umgekehrt stieg der Wunsch nach einer guten Work-Life-Balance: Bei den 35- bis 44-Jährigen ist das Gehalt (28 Prozent) fast genauso wichtig wie die Work-Life-Balance (27 Prozent)

Männer neigen eher zur 4-Tage-Woche, Frauen zu Homeoffice
Bei den bevorzugten Arbeitsmodellen zeigt die Studie einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern:
- Männer wünschen sich eher eine 4-Tage-Woche (28 Prozent)
- Frauen bevorzugen die Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten (24,4 Prozent)
Stress ist das größte Problem, doch die Gründe dafür sind vielfältig
Der mit Abstand größte Faktor, der im Arbeitsalltag für Stress sorgt, ist eine hohe Arbeitsbelastung (39,2 Prozent). Darauf folgen Kommunikationsprobleme (31,8 Prozent) und Überstunden (30,2 Prozent).
Auch interessant: Frauen empfinden Überstunden im Schnitt als belastender (33 Prozent), als es bei Männern der Fall ist (28 Prozent).
Gen-Zler sind vor allem von Konflikten gestresst, die durch fehlende Absprache oder zwischenmenschliche Probleme entstehen (35,7 Prozent). Für ältere, gut verdienende Angestellte sind hingegen Zeitdruck durch knappe Fristen und hohe Erwartungen der größte Stressfaktor (43,1 Prozent).

Arbeitsklima einer der häufigsten Gründe der Gen Z zu kündigen
Der häufigsten Kündigungsgründe der Gen Z nach einem niedrigen Gehalt ist ein schlechtes Arbeitsklima:
- 40 Prozent der Befragten legen Wert auf die moralische Ausrichtung ihres Arbeitgebers
- 29 Prozent der Gen Z fordern mehr Diversität und einen stärkeren Fokus auf Inklusion und Gleichberechtigung in Unternehmen.

Unternehmen müssen heute mehr denn je die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden verstehen und berücksichtigen.
Antonia Grübl, Factorial
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Bildquelle: Beth Jnr auf Unsplash