Frau meditiert am Strand

Die Kraft der Gedanken und wie wir sie für uns nutzen können

Jeder hat schon einmal davon gehört: Wunderheilungen von Krebs – und das „nur“ durch Meditation und Achtsamkeitsübungen. Menschen ohne Augenlicht können plötzlich wieder sehen – weil sie daran glaubten. Sportler visualisieren ihre Ziele gedanklich und brechen alle Rekorde. Sprechen wir hier von glücklichen Zufällen, esoterischem Hokuspokus oder beeinflussen unsere Gedanken tatsächlich mehr als wir denken? 

Dass unser Körper bekanntlich ein sehr komplexes, zusammenhängendes System ist, wissen wir spätestens seit dem Bio-Unterricht. Wir lernen auch, dass unser Gehirn als Zentrale jeden Vorgang im Körper durch neuronale Reize steuert. Jeder Reflex, jedes Gefühl, jede Muskelkontraktion – alles hat seinen Ursprung im Gehirn. Dann ist es doch eigentlich naheliegend, dass auch unsere Gedanken und Einstellungen auf unseren Körper einwirken. Oder? 

Neueste Forschungsergebnisse zeigen erstaunliche Wirkungen

Mit dieser Annahme beschäftigen sich auch Mediziner*innen seit einigen Jahren. So werden insbesondere in den Bereichen der Neurologie und Psychologie verschiedenste Forschungen vorgenommen. Dr. Britta Hölzel ist Diplom-Psychologin und Neurowissenschaftlerin. An der Harvard Medical School in Boston erforscht sie unter anderem die neuronalen Mechanismen der Achtsamkeitsmeditation. Die dortigen Untersuchungen ergaben, dass Yoga und Achtsamkeitsmeditation bei den Probanden den Stresslevel senken, das Wohlbefinden erhöhen und die psychische Gesundheit verbessern. Zudem wurden mit Hilfe der Kernspintomographie Strukturveränderungen des Gehirns im Bereich des Hippocampus festgestellt. Dort finden beispielsweise die Stressregulation sowie Lern- und Gedächtnisprozesse statt. Ebenso erkannte man Veränderungen in der Funktionsweise des Gehirns, wie z.B. in der Verarbeitung von Emotionen.

Weitere Studien untersuchen, inwiefern die Heilungsprozesse im Körper vom Gehirn ausgehen. So wurden Placebo-Medikamente bei Patienten zur Schmerzreduktion eingesetzt und zeigten tatsächlich Wirkung. Das heißt also, obwohl der Patient ein Schmerzmittel ohne Wirkstoff einnahm, bringt alleine der Glaube an die Wirkung des Medikaments eine Verbesserung der Schmerzen mit sich. Mit anderen Worten: Diese Ergebnisse beweisen die Selbstheilungskräfte unseres Körpers.