Bilder: Dorian Legrets bunte Reisen ins Weltall

In den Bildern von Dorian Legret wandeln griechische Statuen durch bunte, psychedelische Traumwelten. Ihre Gesichter sieht man nicht, ein Nebel verschleiert die Augen der Statuen. Sehen sie nichts oder sollen wir sie nicht erkennen? Dorian selbst bleibt lieber unerkannt, wie er im Gespräch mit ZEITjUNG verrät. Deshalb gibt es auch kein Bild seines Gesichts im Netz. Ein Gespräch über seine Faszination für das Alte Rom, das All und bunte Nebel.

ZEITjUNG: In deinen Arbeiten spielst du oft mit Farben und Gesichtern – was ist das Faszinierende daran, diese beiden Elemente zu kombinieren?

Dorian Legret: Gesichter sind für mich attraktiv und faszinierend, instinktiv zieht es einen zu den Augen. Mit Farben ist es dasselbe. Ich suche immer nach Platzierungen und Farbkombinationen, die auf unerklärliche Weise Emotionen auslösen.

Warum sehen wir dabei nie das ganze Gesicht?

Indem ich die Gesichter maskiere, möchte ich die Unwissenheit von Individuen ausdrücken oder umgekehrt, repräsentiert es ihren ganzen WIssensschatz – das kann eigentlich in beide Richtungen interpretiert werden. Ich bin auch ganz angetan von der Anonymität einzelner Individuen. Ich habe schon immer versucht, so wenig persönliche Information wie möglich im Web zu hinterlassen, bis zu dem Punkt, dass es nahezu unmöglich ist, dort ein Foto meines Gesichts zu finden.

Du verwendest manchmal religiöse Symbole, römische oder griechische Kunst und psychedelische Muster – was beeinflusst deine Kunst?

Ehrlich gesagt, gibts dafür keine Erklärung. Aber ich erinnere mich, dass ich als Kind von römischer und griechischer Ästhetik begeistert war – dieser Einfluss kommt sicher daher. Die psychedelische Seite kommt vermutlich daher, dass ich mich schon immer zum Weltall hingezogen gefühlt habe und besonders zu dessen bunten Nebeln.

Du designst zudem Albumcover, was macht deiner Meinung nach ein gutes Cover aus?

Ich bin auf dem Feld kein Experte, ich habe erst kürzlich damit angefangen. Aber meiner Meinung nach, sollte man ein Element der Arbeit herausarbeiten und unterstreichen und dabei vor allem originell sein, aber seinen Stil beibehalten.

Wann bist du kreativ? Welches Umfeld brauchst du, welche Stimmung?

Ich glaube, es gibt keine besondere Stimmung, in der ich kreativ bin. Aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich bei Tageslicht eher bunte Werke fertigstelle und bei Nacht eher nach Tiefgang suche. Es ist interessant in diesen beiden Vibes zu arbeiten.

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Bildquelle: „Flou“ (Dorian Legret).