AJs Adventure: Mit dem Jeep von München nach Australien
Aljoscha – auch AJ genannt, war bis jetzt in etwa 50 Ländern auf fast allen Kontinenten, in Kriegsgebieten, Pufferzonen und auch zwei Monate in einem Obdachlosencamp in Kalifornien. Nach dem Abitur ist er mit seinen Eltern die Transsibirische Eisenbahn gefahren und schon dort kam die Problematik mit dem Kamera-Equipment ins Spiel. „Auf einer meiner Reisen durch Südostasien bin ich zugunsten meines Kameragepäcks einfach nur mit zwei T-Shirts und zwei Unterhosen gereist. Sechs Wochen lang, das war nicht so optimal. Als ich mit meinen Eltern dann in der Mongolei war, hat uns jemand mit seinem Ochsenkarren mitgenommen.“ Da fiel ihm zu ersten Mal auf, wie praktisch es ist, ein Gefährt zu haben. „Wir konnten auf einmal 30 Liter Wasser, Essen UND die Kameras transportieren“, erzählt er lachend. Und obwohl Aljoscha das Reisen mit dem Rucksack immer sehr genossen hat, ist der Jeep jetzt ein kleines verkörpertes Symbol der Freiheit. Nicht mehr auf Zug und Fremde angewiesen zu sein, die ihn mitnehmen – selbst entscheiden zu können, welche Abzweigung er ins Unbekannte nehmen möchte.
Die spannenden Geschichten entstehen abseits der Autobahn und außerhalb der Großstädte
Ungefähr 20.000 Kilometer Luftlinie trennt Australien von Deutschland, der rote Toyota fährt durchschnittlich 80 Kilometer pro Stunde und wird somit sogar selig lächelnd von LKWs überholt. Macht aber nichts, der Weg ist hier nicht nur das Ziel sondern auch Mittel zur Entschleunigung. Eine Reise ohne Hektik. „Unser erster Wegpunkt ist Budapest, dort wollen wir spätestens in zehn Tagen sein. Wir haben es ja nicht eilig“, erzählt Aljoscha. Bis dahin wird Freundin Jana erst einmal mitkommen, dann muss sie noch einmal nach München zurück, um einige Uniarbeiten abzugeben. Mitte August wird sie wieder in der Türkei aufspringen. Das gemeinsame Ziel ist es, vollkommen autark leben zu können. Im Jeep zu kochen, zu leben, sich unabhängig von anderen machen. „Spannende Geschichten entstehen auch erst dann, wenn man die großen Städte verlässt. Wir wollen auch gerne an die Orte, an die man als Tourist nicht kommt – und genau das ist auch der Luxus unseres eigenen Autos. Wir können immer abbiegen, wenn wir wollen.“ Der robuste rote Oldtimer hat noch keinen Namen – alle Vorschläge sind herzlich willkommen. „Unser Auto ist ziemlich männlich. Es ist laut und träge, eine wirkliche Persönlichkeit“, lachen die beiden.
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Bildquelle: Instagram