#allesdichtmachen: Ironie in der Krise – wirklich?

Über 50 deutsche Schauspieler*innen haben sich im Zuge der Aktion „Alles dicht machen“ kritisch und mit viel Ironie zur aktuellen Corona-Politik der Bundesregierung geäußert. So viel vorneweg: Das kam nicht überall gut an.

Aber zuerst einmal eine kurze Zusammenfassung des Geschehens:

  • Auf der Website allesdichtmachen.de erschien am Donnerstag eine Reihe von kurzen Videoclips, in denen 53 Schauspieler*innen – darunter Jan Josef Liefers, Heike Makatsch, Claudia Rippe und weitere – das Krisenmanagement der Bundesregierung unter den Hashtags #allesdichtmachen, #niewiederaufmachen und #lockdownfürimmer in sarkastisch-ironischem Unterton kritisieren: Dabei geht es um die teils widersprüchlich erscheinenden Empfehlungen zur Maske zu Pandemiebeginn, Lockdown und Co. Beifall für die Aktion kam vor allem von der rechten Seite.
  • Darauf folgte eine Reaktion der nordrhein-westfälischen Notärztin Carola Holzner, die als „Doc Caro“ auch einen Online-Blog führt. Sie übt Kritik an der Art und Weise, in der sich die Schauspieler*innen geäußert haben und eröffnete den Hashtag #allemalneschichtmachen.
  • Auch von anderen Kulturschaffenden kam scharfe Kritik an den Videos, so etwa von Moderator Tobias Schlegl:
  • Auf diese Reaktionen hin veröffentlichte die Aktion „Alles dicht machen“ ein schriftliches Statement auf ihrer Website, in dem sie sich von Rechten, Verschwörungstheoretiker*innen, Reichsbürger*innen und der AfD klar abgrenzen. Von den 53 Clips sind 21 von der Website verschwunden – mehrere Schauspieler*innen haben sich bereits von der Aktion distanziert.