Fruchtsaft-Industrie warnt: Apfelsaft könnte knapp werden

Die Apfel-Ernte läuft schlecht. Dadurch könnte vor allem Apfelsaft teurer und vielleicht sogar knapp werden.

Die Fruchtsaft-Industrie nennt es eine „schwierige Situation„: Sie rechnet für die aktuelle Erntesaison – die Keltersaison – mit weniger Apfelsaft als noch im Vorjahr. Es sei eine besorgniserregende Zwischenbilanz. „Nach den uns aktuell vorliegenden Ernteergebnissen wurde gegenüber der Vergleichswoche 2022 bislang nur die Hälfte der Apfelmenge gekeltert“, schildert der Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie, Klaus Heitlinger.

Keltern bezeichnet den Prozess, der hauptsächlich zur Gewinnung von Fruchtsaft genutzt wird. Die Früchte werden dabei gepresst und aus dem gewonnenen Saft kann Wein oder einfacher Fruchtsaft hergestellt werden.

Gründe für diese Hiobsbotschaft seien zum einen die Sommer der letzten drei Jahre. Sie seien zu trocken und zu heiß gewesen, wodurch die Erntekapazität stärker zurückgegangen sei als vermutet. Zum anderen liegt es an den jährlich schwankenden Erträgen. Bei der Apfelernte wechseln sich starke und schwache Erntejahre immer ab. Dieses Jahr war sowieso wieder eine schlechtes Erntejahr an der Reihe. „Auch das führt bundesweit zu geringeren Erntemengen“, sagt der Geschäftsführer.

Der Verkauf der frisch geernteten Äpfel laufe gut, doch durch die geringe Ernte gebe es keine Überbestände. Auch das schadet der Herstellung von Apfelsaft. Diese überschüssigen Äpfel nutzt normalerweise die Saftproduktion. Dieses Jahr sei die Menge überschaubar.

Die Preise der angelieferten Äpfel, die für die Saftherstellung vorgesehen sind, würden stetig steigen. In drei Wochen ist laut der deutschen Fruchtsaft-Industrie die Verarbeitungszeit vorbei. Bis dahin erwarten sie keine größeren Lieferungen. Dadurch könnte laut ihrer Einschätzung der Apfelsaft im Juli 2024 knapp werden.

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Bildquelle:  Eduardo Casajús Gorostiaga via Unsplash; CC0-Lizenz