Erste arabische Superheldin in Hijab: Emara zerlegt gleichzeitig Schurken und Stereotype
Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist…Emara! Im Kampf für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung, gegen Bösewichte und Klischees ist eine neue Figur am Horizont aufgetaucht. Emara ist die erste Superheldin, die aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kommt und ein Hijab trägt. Herausgebracht vom Eating Stars Studios, ist die Serie bis jetzt nur auf YouTube zu sehen, hat aber schon eine große Fanbase angesammelt. In Deutschland ist leider kein Start geplant, daher begnügen wir uns fürs Erste mit dem englischen Dubbing und Untertiteln, die es in bis zu 15 Sprachen gibt.
Wie jede Art von Superheld/in ist Emara am Tag ein typischer, leicht tollpatschiger Teenager namens Moza, geht zur Schule und hat auch sonst mit alltäglichen Problemen zu kämpfen, mit denen ein Teenager eben so zu kämpfen hat. Was niemand weiß: aus unerklärlichen Gründen hat Moza die Fähigkeit bekommen, ihre Arme in jede Art von Waffe zu verwandeln. Das ermöglicht ihr, bei Nacht gegen Kleinkriminelle und Großbösewichte anzukämpfen. Ein Zeichen des Empowerment, das sich auch in eine kraftvolle Metapher übertragen lässt: dass Mädchen alles sein können, was sie wollen.
Teenage Supergirl
Damit ist Emara neben beispielsweise Ms. Marvel alias Kamala Khan und Qahera immer noch eine der wenigen Superheldinnencharaktere mit einem ethnischen Hintergrund. Und setzt so ein Zeichen für mehr Diversität in der Comicsphäre. Viele Teile der Welt sind immer noch extrem unterrepräsentiert in der Öffentlichkeit, sowohl in Comics, als auch im Fernsehen. Das fand auch die „Mutter“ von Emara, Fatma Almheiri. Sie erschuf Emara mit dem Gedanken, etwas bewegen zu wollen, da sie sich verzweifelt nach einer Superheldenfigur gesehnt hatte, mit der sie sich selbst identifizieren konnte.
Almheiri wollte eine Figur schaffen, an die sich junge Mädchen wenden können, und ihnen zeigen, dass sie genauso stark sind, wie alle anderen auch. „Emara ist die Superheldin, die ich wollte, als ich aufgewachsen bin, aber nicht bekommen habe. Das ist jetzt von mir für die nächste Generation„, so Almheiri in einem Interview mit CNN. Durch Emara wollte sie mit einigen Klischees aufräumen, die die Öffentlichkeit über muslimische Frauen und Mädchen hat. Vor allem sollen durch Emara auch die Kultur der Vereinigten Arabischen Emirate gezeigt werden.
Ein Mix aus verschiedenen Werten
Da es vor allem heute besonders wichtig ist, unterrepräsentierte Gruppen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, ist Emara ein perfektes Beispiel dafür. Was dazukommt: Emara wird auf keinster Weise sexualisiert oder knapp bekleidet, trägt aber auch kein traditionelles Kopftuch. Sie soll einen Bezug schaffen zu den Werten, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten vertreten werden, aber eben auch für die jüngere Generation nachzuempfinden sein.
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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz
Facebook-Titelbild: Screenshot Youtube