Arielle rettet Eric

„Arielle, die Meerjungfrau“: Darum ist die Neuverfilmung besser als das Original

Die mit Spannung erwartete Realverfilmung des Zeichentrick-Klassikers „Arielle, die Meerjungfrau“ ist endlich da. Ist es Disney gelungen, ein Werk zu schaffen, bei dem die Magie vergangener Tage zu spüren ist? Wir liefern euch die Antwort.

Jedes Mal, wenn Disney beschließt, einen seiner beliebten Animationsfilme neu zu verfilmen, wächst erneut ein Chor von Kritiker*innen und ein lautes „Warum?“ steht im Raum.  Bei „Arielle, die kleine Meerjungfrau“ schien der Widerstand im Vorfeld besonders groß zu sein.

Dabei handelt es sich nicht um irgendeinen alten Disney-Film, sondern um den Film, der die Renaissance der Zeichentrickfilme in den 90er-Jahren einleitete und eine Reihe von Erfolgsfilmen wie „Aladdin“, „Der König der Löwen“ und „Die Schöne und das Biest“ hervorbrachte. Nun feiert die rothaarige Meerjungfrau Arielle ihr Comeback auf die Kinoleinwand. Doch ist die Realverfilmung einen Kinobesuch wert? 

Darum geht es im Remake des Disney-Klassikers

Diejenigen, die mit dem Zeichentrickfilm vertraut sind, können auch bei der Realverfilmung ähnliche Story-Elemente erwarten. Arielle (Halle Bailey) ist eine Meerjungfrau, die davon träumt, ein Mensch zu sein. Diese Geschichte ist für die meisten Kinder, die von Abenteuern jenseits ihres Planschbeckens träumen, nachempfindbar. Alle bekannten Figuren sind dabei, darunter der Fisch Fabius (Jacob Tremblay), die Krabbe Sebastian (Daveed Diggs) und die Möwe Scuttle (Awkwafina). Jeder von ihnen ist ein Freund von Arielle.

In einer stürmischen Nacht rettet Arielle den ertrinkenden Prinzen Eric (Jonah Hauer-King), als sein Schiff in eine plötzliche Sturmböe gerät und sinkt. Arielle bringt ihn ans Ufer und belebt ihn mit ihrem Sirenengesang wieder. Sie geht zurück ins Meer, als Erics Männer am Strand nach ihm suchen.

Arielles Vater, König Triton (Javier Bardem), traut den Menschen außerhalb des Wassers nicht über den Weg. Daher verbietet er Arielle den Umgang mit Menschen. Man könnte sogar sagen, dass der König ein ungesundes Maß an Kontrolle ausübt. Das Verhalten des Königs geht nach hinten los, denn je mehr er Arielle den Umgang mit Menschen verbietet, desto mehr würde sie alles tun, um an die Oberfläche zu können. 

In der Zwischenzeit lockt König Tritons böse Schwester Ursula (Melissa McCarthy) Arielle mit dem Angebot, menschliche Beine zu bekommen und mit Eric auf dem Land zu leben – im Austausch für ihre Stimme. Arielle muss es schaffen, Prinz Eric dazu zu bringen, ihr innerhalb von drei Tagen den Kuss der wahren Liebe zu geben. Da sie ihre Stimme verloren hat, müssen Arielles Freunde Sebastian, Fabius und Scuttle ihr helfen.

Halle Bailey und ihre tierischen Freunde liefern ab

In den letzten Jahrzehnten haben einige Remakes von Disney-Animationsfilmen eher enttäuscht und gedroht, unsere Erinnerungen an das Original zu trüben. Doch nun gibt es gute Neuigkeiten: Mit Halle Bailey in der Rolle der Meerjungfrau Arielle hat der Regisseur Rob Marshall einen Volltreffer gelandet. Als die 23-jährige Afroamerikanerin Halle Bailey von Disney zur neuen Arielle auserkoren wurde, regnete es im Netz regelrechte Hassbotschaften und rassistische Beleidigungen gegen sie, die Filmemacher*innen und Disney selbst.

Die Besetzung sei nicht passend, da die originale Arielle aus dem Animationsfilm weiß ist. Eine unsinnige Debatte, die spätestens nach der Erscheinung der Realverfilmung lahm liegen sollte. Denn Halle Bailey ist zweifelsohne die perfekte Besetzung für die Rolle der jungen Meerjungfrau. Arielle hätte, um es mit den Worten des Regisseurs Rob Marshall auf den Punkt zu bringen, von niemand anderem besser gespielt werden können. 

Es ist am Ende eine kindgerechte Realverfilmung eines Zeichentrickfilms. Dies auf echte Schauspieler zu übertragen, gerade auf Größen wie Javier Bardem als König Triton, ist nicht ganz leicht. Man hätte gern mehr von ihm gesehen – er wirkte im Gegensatz zu Arielle eher flach. Und auch eine Melissa McCarthy als Ursula wirkt gerade für Erwachsene nicht wirklich bedrohlich, wenn sie in merkwürdigen Selbstgesprächen ihren „bösen“ Plan schmiedet.