Amerika als Traumziel vieler Auswanderer
Für viele ist Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Daher wandern immer mehr Deutsche in die USA aus. Doch auch andere Länder sind beliebte Auswanderungsziele.
Die Zahl aller Auswanderungen aus Deutschland lag 2010 noch bei etwa 610.00, nur drei Jahre später dann schon bei 789.000. Auf Platz 1 und 3 in der Auswandererbeliebtheit liegen die deutschsprachigen Nachbarstaaten Österreich und Schweiz. 2013 wanderten laut Statistischen Bundesamt insgesamt 21.435 Deutsche in die Schweiz aus. An zweiter Stelle kommt aber direkt das Traumziel USA. Im letzten Jahr wanderten 13.532 Deutsche in dorthin aus. Dass es nicht noch mehr sind, liegt sicher auch an den strengen Einwanderungsbestimmungen.
Wege zum Visum
Deutsche, Schweizer und Österreicher können mit dem Visa Waiver Programm für 90 Tage im Jahr in den USA bleiben, dürfen dort allerdings nicht arbeiten. Für das Waiver Programm muss man spätestens 72 Stunden vor dem Flug per Internet eine ESTA-Genehmigung (Electronic System für Travel Authorization) einholen. Zudem muss für jedes Familienmitglied ein maschinenlesbarer Pass sowie ein Rückflugticket vorgelegt werden. Bleibt man länger als die erlaubten 90 Tage im Land, kann einem später eine Einreisesperre drohen.
Die Vergaberichtlinien für längerfristige Visa mit Arbeitserlaubnis sind sehr komplex. Daher sollte man sich bei einem Auswanderungswunsch im Vorfeld genaustens informieren. Webseiten wie americandream.de helfen dabei. Grob gesagt wird jeder, der längerfristig in den USA leben und arbeiten möchte, in eine von drei Kategorien eingeteilt: In die erste Kategorie fallen bevorzugte Arbeitnehmer: hochrangige Professoren, Forscher und internationale Führungskräfte. Angehörige akademischer Berufe und Personen mit besonderer Qualifikation gehören der zweiten Kategorie an. In der dritten Kategorie finden sich Fachkräfte, Facharbeiter und ungelernte Arbeiter mit Erfahrung. Leute der ersten Kategorie benötigen keinen Stellennachweis und können direkt einen Visumsantrag stellen.
Für Menschen in Kategorie 2 und 3 muss ein konkretes Stellenangebot vorliegen. Und der zukünftige Arbeitgeber muss nachweisen, dass er keine qualifizierten amerikanischen Arbeitnehmer findet. Ehepartner und unverheiratete Kinder unter 21 können in einem solchen Fall ebenfalls ein Visum beantragen.
Eine weitere Option für Auswanderungswillige ist das Investorenvisum. Hierfür müssen Einwanderer eine gewisse Menge an Kapital mitbringen und ein Unternehmen gründen, das mindestens zehn neue Arbeitsplätze schafft. Die Höhe des erforderlichen Kapitals ist abhängig vom Bundesstaat, liegt aber meist zwischen 500.000 und einer Million Dollar.
Ohne zukünftigen Arbeitgeber oder Investition bleibt Auswanderinteressierten nur die Greencard-Lotterie. Im Rahmen dieses Verfahrens – das eigentlich „Diversity Immigration Program“ heißt – werden jedes Jahr etwa 55.000 Bewerber ausgewählt, die ein Einwanderungsvisum erhalten, auch ohne bereits einen Job in den USA sicher zu haben.
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Bildquelle: Wilhelm Joys Andersen unter CC BY-SA 2.0; Screenshot Statista.com