Bewerbungsgespräch Karriere Fragen Beruf

9 Fragen, 9 Antworten: Was frage ich am Ende des Bewerbungs-Gesprächs?

Schwitzende Hände, beschleunigte Atmung und jede Menge Spannung – Das klassische Szenario eines Bewerbungsgesprächs. Die Wenigsten von uns vermögen, es souverän zu meistern. Wie auch, wenn wir automatisch die Rolle des zu Verhörenden einnehmen und vor Personalern mit einmal ganz schüchtern und kleinlaut werden? Meistens sind wir froh, wenn sich das Gespräch dem Ende zuneigt und letztlich die berühmte Frage „Haben Sie noch Fragen?“ gestellt wird, auf die wir mit rasendem Herzen und leerem Kopf für gewöhnlich mit Nein antworten, um das Interview endlich beenden zu können.

Dabei bietet es sich genau jetzt an, mal den Spieß umzudrehen und das Unternehmen mit Fragen zu löchern. Schließlich sollen wir auch für uns herausfinden, ob der potentielle Arbeitgeber zu uns passt. Aber was fragen wir in diesem Moment am besten? Walter Feichtner, Inhaber von Karrierecoach München weiß genau, worauf es ankommt. Als Autor mehrerer Bücher, zum Beispiel „Erfolg im neuen Job – Strategien für die ersten 100 Tage“, und Berater für alle Angelegenheiten rund um das Thema Karriere war er bereits an 20 Universitäten und Fachhochschulen als Gastdozent tätig. ZEITjUNG hat mit ihm über Bewerbungsgespräche auf Augenhöhe und die Fragen aller Fragen geredet.

 

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    In einem Bewerbungssgespräch wird oft die Frage „Haben Sie noch Fragen?“ gestellt. Was sollten Bewerber da am besten antworten?

    Walter Feichtner: Zum einen ist es ganz wichtig, dass ich selbst Fragen stelle. Es ist ja ein Gespräch und viele Leute sehen das Ganze viel zu sehr als ein „Sich-Abchecken-Lassen“. Ich sollte schon interaktiv sein, proaktiv Fragen stellen, in die Offensive gehen und nicht nur bis zum Schluss warten, wo der Andere dann nochmal diese Fragen fast zwanghaft aus mir rauslockt. Ich sollte hier Dinge für mich selbst abklären, denn ich will ja genauso wissen, ob das der richtige Arbeitgeber für mich ist.

    Ich kann zum Unternehmen nochmal Fragen stellen, aber nicht zu allgemeinen Sachen, die ich schon selbst beim Vorbereiten für das Gespräch rausfinden konnte. Zum Business des Unternehmens kann ich was fragen, zu den Schwerpunkten, Entwicklungen, Trends, anstehenden Projekten, was sich da in der nächsten Zeit tun wird, weil sich das natürlich auch auf meine eigene Arbeit auswirken kann. Aber das Wichtigste ist, rauszufinden, ob die Aufgaben, meinen Vorstellungen entsprechen. Stellenausschreibungen sind sehr oft ja sehr allgemein oder sehr unkonkret. Zum Teil entwickeln sich im Gespräch auch andere Aufgaben als die, die vorher angedacht waren. Somit sollte ich fragen, auf was es hauptsächlich ankommt, was die anderen für Erwartungen haben und welche Ziele mit meiner Aufgabe und Position verbunden sind.