eine Bitcoin Münze

Über Geld spricht man

Wenn sich etwas zu schön anhört, dann kann es nicht wahr sein, oder etwa doch?

Die Schweden sind Spitzenreiter darin und auch die Amis tun es. Fynn Kliemann und Frank Thelen glauben daran. Und auch Deutschland hat allmählich Wind davon bekommen. Kryptowährungen wie Bitcoin haben dieses Jahr eine wahre Achterbahnfahrt hinter sich. Die Kryptowährungen sind seit 2021 auf dem Vormarsch. Sogar ins Herz der Wahlprogramme haben sie sich geschlichen. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann. Wann gelingt der Durchbruch?

Bitcoin – das neue Gold?

Die Kryptowährung Bitcoin gilt als Schirmherr in der Kryptowelt. Fällt Bitcoin, fallen alle anderen Kurse, steigt es, steigen auch sie. Der Markt ist also von Bitcoin abhängig und gerade Bitcoin hat dieses Jahr einen beachtlichen Sprint hinter sich gebracht. Mit rund 29.350 US-Dollar Wert pro Bitcoin startete die Leitwährung in das Jahr 2021 bis es im April sein Allzeithoch von 64.805 US-Dollar erreichte. Der Wert hatte sich innerhalb von vier Monaten verdoppelt. Mit Gewinnmitnahmen war zu rechnen, weshalb die Kursrally erst einmal stagnierte. Dann fiel der Kurs rapide. Von fast 65.000 US-Dollar auf knapp 30.000 US-Dollar. Fast der Ursprungswert zu Beginn des Jahres. Ist nun alles vorbei?

Seit Mitte Juli erholt sich der Kurs wieder. Kletterte hoch auf 47.380 US-Dollar – so der Stand heute. Kritiker sagen: Der Kurs ist unberechenbar, zu volatil. Befürworter sehen das Gesamtbild, sie sagen: Der Kurs sei volatil, insgesamt jedoch stabil.

Was treibt die Menschen dazu, auf Kryptowährungen zu setzen?

Die Befürworter sehen in der neuartigen Technologie eine rosige Zukunft. Etwa ein alternatives Zahlungsmittel – für den wahren Sparer wie gemacht. So ist Bitcoin anders als unsere bestehenden Fiat-Währungen (etwa der Euro oder der Dollar) dezentral und deflationär. Das bedeutet: Bei Bitcoin gibt es keine zentrale Machtstellung, die diese Technik reguliert. Das ist im Hinblick auf die enorme Rechenkapazität auch gar nicht möglich. Denn um den Bitcoinprozess am Laufen zu erhalten, muss Energie in Form von Rechenleistung investiert werden und das nicht zu knapp. Bitcoin kann also nicht einfach mal so fremdbestimmt werden. Es gilt demnach als sicher und wirbt für eine Anonymität der Akteure. Deflationär ist der Coin, weil es nur eine begrenzte Menge davon gibt, so bleibt der Wert irgendwann stabil und wirkt damit einer Inflation entgegen.

Die große Kritik vonseiten der Kryptobefürworter besteht jedoch in der stetigen Inflation unserer geläufigen Zahlungsmittel. Denn die Geldsumme bleibt nicht immer dieselbe, sondern wächst im Laufe der Jahre und Jahrzehnte. So sinkt der Wert eines Euros jährlich um durchschnittlich 2,2 Prozent. Denn ist mehr Geld im Umlauf, steigen die Preise. Die zu kaufenden Güter werden teurer. Wenn unsere Einkünfte nicht mitziehen, wird das Leben immer kostspieliger. Ziehen die Einkünfte mit, steigt wiederum die Geldsumme. Ein Teufelskreis. Kryptobefürworter sehen darin eine Gefahr, vor allem für den mittelständigen Bürger. Hat man sich endlich das Geld für ein Haus zusammengespart, kann es passieren, dass man sich nach einigen Jahren des Sparens das Haus schon wieder nicht mehr leisten kann – zu hoch sind die Preise, zu hoch die Nachfrage und zu knapp das Angebot. Es scheint sich beinahe mehr zu lohnen, einen Kredit aufzunehmen, als das Geld über die Jahre auf dem Sparbuch zu bunkern. Denn der Bunker hat ein Loch, aus dem jährlich Geldwert tropft. Der Wert des Geldes sinkt also. Zwar nicht so extrem, wie es viele anprangern und auch die prognostizierte Hyperinflation lässt auf sich warten, dennoch müssen auch kleine Wertverluste nicht sein. Schließlich wurde dafür Zeit und Arbeit investiert.