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Wie bezahlen wir in der Zukunft?

Die Zukunft steht in diesem wichtigen Lebensbereich längst vor der Tür: Die Art und Weise, wie wir bezahlen, hat sich im digitalen Zeitalter bereits frappierend geändert – doch es wird sich demnächst noch viel mehr tun. Auch wenn viele Menschen heute noch am Bargeld hängen, verliert es immer mehr an Bedeutung.

Die Schweden sind uns Deutschen auf diesem Feld schon ein gutes Stück voraus: Sie kennen es kaum noch anders, als ihre Ladeneinkäufe mit E-Geld zu bezahlen, das heißt hauptsächlich mit Kreditkarte oder per Smartphone. Hierzulande reagieren die Menschen etwas zögerlicher, nur im Internet bleibt ihnen keine andere Chance, als ihre Einkäufe bargeldlos zu tätigen.

Doch das E-Geld stellt mit großer Sicherheit auch bei uns ein wichtiges Zahlungsmittel der Zukunft dar, die jüngere Generation gibt sich nämlich sehr viel vertrauter mit dem quasi unsichtbaren Geld, das sich in irgendwelchen Zahlen auf dem Display ausdrückt. Ältere Menschen jedoch wühlen noch immer mit Vorliebe im Portemonnaie, wenn es darum geht, an der Supermarktkasse zu zahlen oder die Rechnung im Restaurant zu begleichen. Aber die Welt befindet sich im Wandel, das lässt sich unter anderem an den rasanten Entwicklungen auf dem Blockchain-Markt ablesen.

 

Kryptogeld macht an keinen Staatsgrenzen halt

 

Das Kryptogeld schlug vor wenigen Jahren gewaltig ein, clevere Spekulanten, die frühzeitig ins Geschäft einstiegen, verbuchten gigantische Gewinne. Doch Bitcoin und Co. verstehen sich nur ganz nebenbei als Anlageform, in erster Linie wollen sie ein modernes Zahlungsmittel sein, das sich weder an Staaten noch an Banken bindet.

Ein weiterer Vorteil der blockchain-basierten Bezahlmethoden liegt in ihrer erhöhten Transparenz: Beispielsweise bietet der Bitcoin eine komplette Auflistung sämtlicher Transaktionen, die über diese Blockchain getätigt wurden. So lässt sich jeder Vorgang auf Wunsch detailliert wiederholen, und dass innerhalb einer Minute! Auch die Online-Poker-Plattform Coinpoker sieht die Krypto-Technologie als valides Mittel an, um bei den Usern Vertrauen zu wecken. Der Pokerraum lagert sogar seinen Zufallsgenerator auf die Blockchain aus, um seine Seriosität zu demonstrieren.

Kryptowährungen machen außerdem nicht an einzelnen Staatsgrenzen Halt, sie gelten international und müssen für einen Einkauf am anderen Ende der Welt nicht erst eingetauscht werden: Im Zuge der Globalisierung ein echter Wettbewerbsvorteil, der, wenn alles gut geht, hoffentlich nicht durch extensive staatliche Regulierungen zunichtegemacht wird.

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Smartphone-Apps im Aufwind bei der jungen Generation

 

Seit 2017 besteht auch in Europa die Möglichkeit, den chinesischen Bezahldienst WeChat Pay zu nutzen, eine App, die alle 60 Sekunden einen neuen QR-Code generiert. Der Händler scannt diesen Code ein und gibt den zu zahlenden Betrag an, beide Geschäftspartner erhalten eine Bestätigungsmail.

Doch Line Pay ist diesem praktischen Programm bereits drei Jahre voraus, denn dieser Dienst ermöglicht schon seit 2014 das Zahlen per App. Dass beide Programme bei Weitem noch nicht auf jedem Handy vertreten sind, haben wir der bereits erwähnten, relativ starken Zurückhaltung der deutschen User zu verdanken. Die Zeiten wandeln sich jedoch ganz allmählich, aber sichtbar: Die jungen Menschen, die heute ihr Studium beginnen, kennen gar keine Zeit ohne Internet mehr. Sie lebten schon immer zugleich im analogen und im digitalen Raum und hegen dementsprechend kaum Scheu vor dem bargeldlosen Bezahlen – immer und überall. Sie gehen eben ganz im neuen System auf, wenn sie nicht alternativ den kompletten Ausstieg wählen.

Aufladbare Chipkarten geben den Staffelstab weiter an Prepaid-Kreditkarten, die sich aktuell im spürbaren Aufwind befinden. Sie funktionieren im Verbund mit Online-E-Geldkonten, die zuerst eine Einzahlung erhalten müssen, um dann als digitale Geldbörse zu dienen. Das Beste daran: Geht die Karte verloren, kann sie der Finder normalerweise nicht für sich nutzen, denn sie ist sehr viel besser gesichert als ein Geldschein.

Außerdem geben viele Emittenten ihren Kunden eine Haftungsgarantie und übernehmen so alle Schäden aus Verlust oder Missbrauch, die über einer bestimmten Grenze liegen. Ein durchaus verlockendes Angebot, das in Zukunft bestimmt noch mehr Menschen wahrnehmen werden! Schließlich kann unterwegs immer mal etwas schiefgehen, oder?

 

Online-Bezahldienste sprießen wie Pilze aus dem Boden

 

Auch die üblichen Finanz-Apps stehen in den Startlöchern, um sich für die nächsten Jahre und Jahrzehnte eine stabile Position zu sichern! PayPal gehört sicherlich zu den bekanntesten Marken unter ihnen, doch auch Amazon Pay, Paydirekt, Apple Pay und Masterpass sind längst keine Zwerge mehr auf diesem Gebiet.

Bei PayPal läuft der Bezahlvorgang von E-Mail-Adresse zu E-Mail-Adresse, doch im Hintergrund sind ganz normale Bankkonten dazwischengeschaltet. Amazon Pay steht generell jedem Amazon-Kunden zur Verfügung, dafür braucht es nicht einmal eine Prime-Mitgliedschaft: Die Bezahlung erfolgt über die beim Einkaufsriesen gespeicherten Kontodaten, die Gebühren übernimmt der jeweilige Händler, der den Bezahldienst in seinem Shop anbietet.

Im Grunde genommen sehen wir also längst direkt vor Augen, wo der Weg hinführt: Es eröffnet sich eine Vielzahl von Bezahlungsoptionen, sodass jeder Kunde genau die Variante wählen kann, die ihm genehm ist. Händler, die besonders viele Möglichkeiten anbieten, werden profitieren – Anbieter mit eingeschränkter Bezahlauswahl könnten
unter Druck geraten. Und die Kunden? Ihnen bleibt die Qual der Wahl!

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Bildquelle: Alexshorter via Commons Wikimedia unter CC BY-SA 4.0

Mohamed Hassan via pxhere.com unter CC0 Lizenz