Body Positivity und Me-Time – so unterstützt du die Liebe zu dir und deinem Körper

Wer sind diese „Leute“ und warum sollte ich mich darum kümmern, was die von mir denken? Wann genau haben wir uns von diesem herrlichen Lebensmotto verabschiedet? Wir photoshoppen unser Gesicht bis zur Entstellung. Wir treiben Sportarten, die wir hassen, um nur kein Gramm zu viel auf den Hüften zu haben. Wir übertreffen uns gegenseitig mit unseren Urlaubsbildern, damit alle sehen, was für ein aufregendes Leben wir führen. Warum? Sollten nicht eigentlich wir selbst für uns das Maß aller Dinge sein? Genau diese positive Selbstliebe ist es, die mit der Body Positivity erreicht wird. Das beste Mittel hierfür: Me-Time.

Nur mit dem Herzen sieht man gut – gelebte Body Positivity

Wer heutzutage nicht spätestens fünf Minuten nach der Geburt ein Foto postet, auf dem man frisch gestylt ist und einen schlanken Bauch ohne Babyspeck zeigt, ist bei der Internetcommunity unten durch. Wer sich am Strand mit einer kleinen Speckrolle an der Hüfte ins Wasser stürzt, wird schnell mit einem abfälligen Kopfschütteln bedacht. Und wer sich mit Jogginghose und Vanilleeis vor dem Fernseher lümmelt, statt Party zu machen, hat sowieso die Kontrolle über sein Leben verloren. Ich sage: Schluss damit!

Foto: Pixabay.com, © Foundry, CC0 1.0

Und mit dieser Forderung bin ich nicht allein. Vielmehr gibt es im Internet einen richtigen Trend, der die Liebe zum eigenen Körper – so wie er ist – fordert: die Body Positivity. Die Idee ist eigentlich ganz einfach. Lass die kleinen Schönheitsmakel (allein das Wort!) an deinem Körper nicht dein Selbstwertgefühl zerstören. Feiere diese Besonderheiten lieber als das, was sie sind: Merkmale, die dich einzigartig machen. Die Body Positivity schaut auf den Menschen als wertvolles Wesen und nicht als Covergirl oder Werbebotschafterin. Du bist schön, wie du bist, und darfst sein, wie du sein möchtest. Das ist die lebensbejahende Philosophie dieses Ansatzes. Die Erwartungen anderer an dein Aussehen grenzen nicht selten bereits an Sexismus.

Gute Einflüsse, schlechte Einflüsse – hör nur auf das, was dir gut tut

Was habe ich nicht schon für schreckliche Klischees über die Body Positivity gehört. Das harmloseste war noch: Wer seine Fehler schön findet, ist nur zu faul, etwas dagegen zu unternehmen. Was für ein riesiger Quatsch. Viele meiner Freundinnen leben diesen Ansatz und geben sich trotzdem sehr viel Mühe, schick auszusehen. Aber nicht, weil andere es erwarten, sondern weil es ihnen Freude macht. Natürlich benutzen auch Anhängerinnen der Body Positivity Kosmetikprodukte und geben sich einen Look, der ihnen gefällt. Das Schöne daran ist aber, dass die Körperpflege nicht dazu dient, bei andern einen guten Eindruck zu machen, sondern dazu, sich selbst zu gefallen. Es geht darum, sich selbst etwas Gutes zu tun – etwa mit einer wohltuenden Massage, einem entspannenden Schaumbad oder einer Pflegemaske für das Gesicht.

Ich selbst nutze meine Me-Time (Näheres dazu im nächsten Abschnitt), um mich selbst zu entspannen und mich wohlzufühlen. Da kommt schon einmal das eine oder andere Gurkenstück auf die Augen. Und natürlich wähle ich für meine Social Media Kanäle die Fotos aus, auf denen ich mir am besten gefalle. Aber retuschiere ich deswegen einen Pickel oder einen Leberfleck? Auf gar keinen Fall. Oder nutze ich Photoshop, um Fältchen und Pölsterchen zu entfernen? Wozu denn? Und schreibe ich bei Dating-Portalen in mein Profil Dinge, die nicht auf mich zutreffen? Na ja, niemand ist perfekt. Trotzdem mag ich mich genau so wie ich bin und quäle mich nicht mit Selbstzweifeln und Selbsthass.

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Me-Time – endlich Zeit mit einem angenehmen Menschen verbringen

Menschen können ganz schön nerven. Zumindest bei der Arbeit mache ich diese Erfahrung immer wieder. Da ist es schön, zumindest in der Freizeit nette und freundliche Menschen um sich zu haben. Nirgends gelingt das leichter als bei der Me-Time. Hier gönnt man sich nämlich Zeit für sich selbst und tut ausschließlich Dinge, die einem selbst Freude bereiten. Ich liebe es zum Beispiel, entspannt in der Badewanne zu liegen, ein Glas Wein in der Hand zu halten und beruhigende Musik zu hören. Und so gern ich meine Freundinnen um mich habe, dabei würden sie doch eher stören. Ich hab auch kein Problem damit, einen reinen Netflix&Chill Abend zu machen und meine liebsten Serienhelden zu mir nachhause einzuladen. Das entspannt mich total.

Die Me-Time dient vorrangig dazu, sich selbst ein wenig zu erden. Sobald sich die Wohnungstür schließt, bleiben all der Stress und die Hektik des Alltags draußen. Endlich ist einmal Zeit für etwas Yoga, ein gutes Buch oder – ganz verrückt – früh schlafen zu gehen. Wie oft wünsche ich mir, einfach einmal schlafen zu können, wenn ich müde bin, und erst aufzustehen, wenn ich wieder fit bin. Doch meine Freizeitgestaltung, mein Wecker und meine Bürozeiten haben da etwas gegen. Deswegen ist es für mich sehr angenehm, mich in meiner Me-Time einfach ins Bett zu legen und einzuschlafen, sobald mir danach ist. Soll die Uhr doch ruhig erst 21:00 Uhr anzeigen. Mir macht das nichts.

Fazit: Body Positivity und Me-Time bringen uns zu uns selbst

Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe gerne liebe Menschen um mich und verbringe eine tolle Zeit mit ihnen. Manchmal ist mir die Welt aber einfach etwas zu laut und schnell und dann ziehe ich mich mit mir selbst zurück. Und natürlich finde auch ich es schön, wenn ich für einen Post oder ein Bild viele Likes und positive Kommentare bekomme. Ich bin schließlich auch ein Mensch. Aber ich mache mein Seelenheil nicht vom Feedback anderer abhängig. Ich kann auch glücklich sein, ohne dass alle Welt meinen Lebensstil und mich persönlich toll findet. Das ist wahre Freiheit.

Diese Einstellung ist aber etwas, das ich lernen musste und an dem ich noch heute jeden Tag arbeite. Manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken: „Was werden die Leute denken, wenn ich…“ und allein das ist schon der falsche Ansatz. Body Positivity und Me-Time helfen mir dabei, diese Einstellung in mein Leben zu integrieren. Ich habe endlich die Zeit, herauszufinden, wer genau ich bin und was ich eigentlich will. Ich nutze diese Zeit, um mir selbst etwas Gutes zu tun und Quality-Time mit mir selbst zu verbringen. Für die Lebensfreude und das Wohlbefinden ist das äußerst hilfreich.

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Bildquelle: Pexels mit CCO Lizenz.