Bread&Butter Konsum Unterhaltung Fußvolk

Unterwegs auf der Bread&Butter – Fashion fürs Fußvolk?

Half Buns, Barbiers und QR-Codes

 

Kaum drin, mutet das Publikum fast ernüchternd an. Wer hier einen wilden Mix an „Personalities“ und „Styles“ erwartet, wird enttäuscht: Irgendwie gleichen sich die meisten Besucher. Männer wählen wahlweise das Modell sexy Jesus oder sehen irgendwie aus wie Nationalspieler Shkodran Mustafi. Frauen tragen enge High Waist Jeans und Choker-Ketten, so auch das It-Girl der Stunde. Es wird sehr, sehr viel Dutt getragen. Half Bun, Top Knot, Samurai Man Bun – ein belauschtes Gespräch am „Barbier“-Stand, wo sich Männer gerade sündhaft teures Öl in ihre Bärte kneten, offenbart Abgründe der Haarszene.

Das Hauptgedränge spielt sich wie zu erwarten an den Bühnen und beim Essen ab. Ein Ticket berechtigt noch lange nicht zum Zutritt zu den Shows, ist überall zu lesen. Wer hier spontan eine Fashion-Show sehen will, hat wegen chronischer Überfüllung der Show-Bühne kaum eine Chance. Wie Groupies harren viele schon Stunden vorher in der ersten Reihe aus und geben ihren Platz nicht mehr auf. Bei den Ständen jenseits der Food Markets und Bühnen dagegen: Weitestgehend tote Hose. Wer sich einfach bei Reebok oder Vans ein paar Schuhe kaufen will, kann dies im Übrigen auch nicht: Wir stellen hier nur aus, werde ich aufgeklärt. Wenn ich etwas Schönes sehe, was ich gerne haben möchte, muss ich einen QR-Code scannen und das Ganze in der Zalando-App ordern. Ich habe keinen installierten QR-Code-Scanner und fühle mich alt und traurig.