Brooke Hyrons.

CC Projects: Kreativität ist für alle da

Jeder Mensch kann kreativ sein und sollte auch die Möglichkeit haben, das auszuleben. Doch Anschluss an künstlerische Gemeinschaften zu finden ist nicht immer leicht. Das internationale Kunst-Projekt CC Projects will das ändern und Kunst und Kreativität für jeden zugänglich machen. Im Gespräch mit ZEITjUNG verraten die beiden australischen Kuratorinnen Lucy Kostos und Sam Soh warum sie sich entschieden haben, die Plattform zu gründen, wie aufgeregt sie vor ihrem ersten Launch im Juni sind und warum CC Projects ein Labor ist.

ZEITjUNG: Was ist CC Projects?

Lucy: Wir sind ein kuratorisches Projekt, das eine Gruppe kreativer Menschen zusammenbringt und somit Kunst und Kreativität zugänglich machen will. Wir bieten dafür eine digitale Plattform. Ende Mai wird die erste Ausgabe unter dem Thema „Skin“ gelauncht und es wird auch eine gedruckte Ausgabe geben. Allerdings treten wir lieber digital auf, denn wir beide sind Filmemacherinnen und fühlen uns daher digital am wohlsten, weil wir unsere Kunst somit erreichbar machen können. Insgesamt haben wir so eine Vielzahl an Beiträgen in den unterschiedlichsten Sparten der Kunst und auch außerhalb der Kunst, so dass eine digitiale Plattform die beste Möglichkeit ist, alles zu präsentieren.

Sam: Wir kennen uns aus der Uni und haben zusammen Fine Arts in Melbourne studiert. Während unserer Studienzeit haben wir immer wieder mal zusammengearbeitet und das hat wunderbar geklappt. Wir hatten schon länger Interesse daran ein Künstlerkollektiv zu gründen. Als ich dann nach Kanada gezogen bin, war das der Katalysator, um das Projekt zu starten – auch damit wir beide in Kontakt bleiben. Deshalb ist das Projekt auch international.

Warum hat eure erste Ausgabe das Thema „Skin“?

Sam: Jeder von uns hat eine Haut. Jeder kann mit dem Thema etwas anfangen. Uns war es sehr wichtig, dass das Thema verschieden interpretiert werden kann. Unser Konzept ist auch für Menschen gedacht, die nicht mit Kunst in Kontakt sind und trotzdem kreative Ideen haben.

Lucy: Außerdem schwingt bei „Skin“ so viel mit: es ist politisch, kontrovers, ästhetisch, aber auch wissenschaftlich. Wir haben beispielsweise Ärzte oder Umweltschützer, die etwas beitragen, einfach, weil dieses Thema für jeden relevant ist.

Was bedeutet eigentlich der Name CC Projects?

Lucy: Das „cc“ stammt von dem „cc“ der Emailbetreffzeile. Es geht darum, Menschen zu versammeln, erst im E-Mail-Betreff und dann in der Realität.

Sam: Für uns ist es ganz wichtig, dass wir eine möglichst große Diversität an Mitwirkenden zusammenbringen. Möglichst viele verschiedene kulturelle Hintergründe, Disziplinen, Beschäftigungen und Nationalitäten.

Lucy: Wir möchten das Stigma abschaffen, das Kreativität umgibt.

Welches Stigma denn?

Sam: Kreative Gemeinschaften sind oft sehr exklusiv und schwer zugänglich. Viele Menschen tragen trotzdem eine große Kreativität in sich, haben aber keinen Zugang zu solchen Gemeinschaften oder trauen sich nicht eine Galerie zu betreten. Dabei sollte Kunst nichts Insitutionelles oder Abgegrenztes sein. Jeder hat es etwas mitzuteilen.

Lucy: Wir wollen, dass Kunst alltäglicher wird.

CC Projects soll eine Plattform sein aber auch ein Forschungslabor – was bedeutet das?

Lucy: Wir benutzen CC Projects als Labor, um unsere eigene Kunst zu kreieren und uns selbst mit dem Thema „Skin“ auseinanderzusetzen. „Skin“ ist der Ausgangspunkt unserer eigenen Erforschung.

Sam: Unsere Forschungsideen kommen aus unseren eigenen Erfahrungen. Das Labor dient unserer eigenen kreativen Neugierde.

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Bildquelle: „Necessary to mend“ von Brooke Hyrons.