Ein junger Mann bekommt nach einer Impfung ein Pflaster auf die Einstichstelle.

Corona-Impfung: Erfahrungsberichte und Nebenwirkungen

Corina, 52

Auch ich hatte durch meine Arbeit als Assistenzkraft für ambulant betreutes Wohnen ein Impfangebot erhalten. Im Gegensatz zu einigen anderen Mitarbeiter*innen unseres Betriebs und den meisten älteren Menschen in Deutschland wurde ich allerdings nicht mit Biontech geimpft, sondern erhielt das neu zugelassene AstraZeneca-Vakzin. Von den Horrorgeschichten, die man über diesen Impfstoff und seine Nebenwirkungen im Vorfeld gehört hatte, ließ ich mich nicht zu sehr beeindrucken und sah meinem Impftermin ziemlich gelassen entgegen.

Einen Tag vor mir war bereits ein Teil meiner Kolleg*innen an der Reihe – am nächsten Tag haben sich ausnahmslos alle krankgemeldet. Einige klagten über Fieber oder grippeähnliche Beschwerden, andere über Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Das hat mich und mein Umfeld dann doch erstmal ganz schön überrascht, aber nervös war ich vor der Impfung trotzdem nicht. Letzten Endes lief auch alles ganz entspannt ab: An der Anmeldung in einem seperaten Gebäudeteil der Klinik wurden meine Daten abgeglichen, bevor auch ich Aufklärungs- und Informationsmaterial erhielt. Nach einer Weile wurde ich dann in einen Raum gebeten, in dem eine Ärztin ebenfalls einen Teil der Dokumente unterschreiben musste und mir noch einmal die Möglichkeit gab, Nachfragen zu stellen. Anschließend musste ich noch einmal eine Weile im Flur Platz nehmen, bis ein anderer Arzt mich schließlich zur Imfung aufrief. Dadurch, dass die Aufgaben auf zwei Ärzt*innen verteilt waren, konnte der ganze Prozess etwas beschleunigt und mehr Mitarbeiter*innen an einem Tag geimpft werden.

Die Spritze an sich war – wie zu erwarten – ziemlich unproblematisch. Nachdem ich 15 Minuten im Überwachungsraum gewartet habe, durfte ich dann auch nach Hause fahren. Ich war gespannt, wie mein Körper auf den Impstoff reagieren würde und freute mich, bald vielleicht einen Teil meiner Freiheiten zurückzuerlangen. Tatsächlich bin ich als eine der einzigen Mitarbeiter*innen fast ohne Nebenwirkungen davongekommen: Lediglich am Abend nach der Impfung hatte ich leichte Kopf- und Bauchschmerzen sowie etwas Schwindel, der vielleicht aber auch gar nicht auf eine Impfreaktion zurückzuführen war. Einen Tag später tat auch mein Arm etwas weh. Einige Personen haben sich allerdings auch Tage später noch schlapp gefühlt – scheinbar fällt die Reaktion also wirklich bei jedem*r anders aus. Angst haben braucht man natürlich trotzdem nicht, denn besser als eine schwere Corona-Infektion sind die Nebenwirkungen allemal.

Meiner Meinung nach hilft es, sich vor der Impfung nicht zu viele Sorgen über mögliche Risiken oder Komplikationen zu machen und sich ins Gedächtnis zu rufen, worum es sich bei der heiß diskutierten Spritze überhaupt handelt: eine ganz normale Schutzimpfung. Dennoch kann ich zu einem gewissen Grad auch die Position der Menschen nachvollziehen, die sich nicht direkt impfen lassen wollen. Das Ganze setzt schließlich schon ein großes Vertrauen in Wissenschaft, Forschung und Politik voraus, was manchen Personen einfach fehlt. Anstatt über sie zu lästern, sollte man also versuchen, solche Personen zu verstehen – vielleicht kann man sie so ja doch noch von einer Impfung überzeugen.

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Bildquelle: CDC on Unsplash; CCO-Lizenz