Deutschrap: Scheißt auf die Moral und feiert ihn trotzdem
Definitiv moralisch vertretbar: Der Kommerz für die Menge
Auch die Musikindustrie schien sich in den vergangenen Monaten mit einigen moralischen Fragen auseinanderzusetzen und legte einen Vorhang der Milde über den Rap in Deutschland. Waffenhandel und Drogen wurden ersetzt durch Pandamaske und einen verweichlichten Sido. Von Diss und Streit keine Spur mehr. Aus dem gefeierten Underground-Rap wurde Kommerz für die Menge und irgendwie vermisse ich meine nachdenklichen Momente, in denen ich über die Moral der Texte nachgrüble und sie trotzdem lautstark mitsinge. Langsam geht es aber wieder back to the roots: XATAR und Haftbefehl bringen den Gangster-Rap zurück und vielleicht ist das gar nicht so schlecht, wie man im ersten Moment denken könnte.
Das Gewissen kann mich mal!
Was lernen wir daraus: Das Gewissen kann einem manchmal ziemlich auf die Nerven gehen und Bisswunden verursachen. Wir sollten weiterhin den ganzen harten Shit hören, unseren Gangster-Rappern treu bleiben und ihre Texte laut mitgrölen, denn das macht uns noch lange nicht zu bösen Menschen. Wo sonst sollen wir Hass, Aggression und alle anderen untergründigen Gefühle denn rauslassen und uns mehr gangsta fühlen, als wenn wir durch die Straßen ziehen und leicht asozialen Rap auf den Kopfhörern haben. Und an alle Frauen: Feiert weiterhin die schmutzigsten Texte und das nicht nur heimlich!
GO FOR IT, COUP!
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Bildquelle: Averie Woodard unter CC0 Lizenz