Love is live

Der queere „Musikantenstadtl“: Die „#LoveIsLive“-Tour durch Deutschland

Die Pride-Season zeichnet sich zumeist durch Freiluftfeierei aus – ein sommerliches Gefühl, das man in den tristeren Monaten schwer wiederherstellen kann. Ricarda Hoffmann, bekannt für „Busenfreundin – Der Podcast“, „Princess Charming“ Irina Schlauch und „Princess Charming“-Kandidatin Miri Bouaouina können es aber kaum erwarten und starten daher schon im Mai in die queeren Feierlichkeiten. Und das auf der Bühne!

Ricarda war bereits mit ihrem Live-Podcast auf Tour. 2021 bestritt sie außerdem einige Shows mit Irina und Miri. „Princess Charming“ selbst, gewann letztes Jahr den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Unterhaltung Reality“. Wer die Sendung verpasst hat: 20 Teilnehmer*innen kämpften um das Herz der Kölner Rechtsanwältin. Mit ZEITjUNG sprach das Trio zwischen Ende 20 und Anfang 30 über deutsche Großstädte, ihre Wünsche für die zweite Staffel „Princess Charming“ und ihre Erwartungen an die Politik.

ZEITjUNG: Ricarda, du machst deinen eignen Podcast „Busenfreundin“ und hostest seit letztem Jahr auch „1000 erste Dates“. Die meisten von uns sind jahrelang selbst Podcast gewesen, um „Herrengedeck“ zu zitieren, aber für diejenigen, die es wirklich nicht wissen: Was genau machst du da eigentlich?

Ricarda: Ich spreche jede Woche mit prominenten Menschen der LGBTIQA-Community und bespreche mit ihnen in entspannter Atmosphäre alles, was die queere Community bewegt. Auch Zuhörer*innen meines Podcasts kommen zu Wort und können in regelmäßigen Abständen ihre persönlichen Geschichten erzählen. Ich möchte der queeren Community ein Gehör geben und perspektivisch mehr Menschen in den Podcast einladen, die nicht queer sind, aber eine offene, inklusive Haltung gegenüber der Community haben.

ZEITjUNG: Dazu gehören „Blümchen“ Jasmin Wagner und Moderatorin Sarah Kuttner genauso, wie der offen schwule SPD-Politiker Kevin Kühnert und die lesbische Comedienne Maren Kroymann. Was genau treibt dich an, den Podcast zu machen?

Ricarda: Mein Ziel ist, dass ich damit vielleicht am Ende doch noch jemanden überzeugen kann, seine homo- und transfeindlichen Grundeinstellung zu überdenken!

ZEITjUNG: Wie entstand das Konzept zu eurer „#LoveIsLive“-Tour? Was können wir erwarten?

Ricarda: Nach der CSD-Saison 2021 war uns allen dreien eigentlich klar: Das Gefühl, das wir während dieser Zeit hatten, möchten wir auf die Bühne bringen. Wir möchten das Thema Queerness positiv aufladen und den Menschen, die dorthin kommen, eine gute Zeit bereiten. Wir bezeichnen die Tour als LIVE-Safe-Space mit sehr viel Unterhaltung und Publikumsinteraktionen. Und natürlich ist jede*r willkommen – egal ob queer oder hetero. Also kommet zahlreich!

ZEITjUNG: Ihr tourt durch fünf Städte. Gibt es bestimmte regionale Gepflogenheiten, auf die ihr euch besonders freut?

Ricarda: Ich mache hobbymäßig gerne Dialekte nach und werde mich entsprechend hier ekstatisch vorbereiten. Manchmal rede ich auf sächsisch, bayerisch oder schwäbisch vor mich hin, während ich die Geschirrspülmaschine einräume. Die Locals werden es natürlich sofort merken, aber vielleicht treffe ich ja in den Städten die entsprechende Tonalität. Ich freue mich, die unterschiedlichen queeren People in den einzelnen Städten kennenzulernen, und das ein oder andere lokale Bier mit ihnen zu trinken!

Irina: Ich bin total verwöhnt von der Offenheit und Gastfreundschaft der Rheinländer, deshalb bin ich besonders gespannt auf den Süden und Hamburg. Ich hoffe, dass die Leute uns da auch mit offenen Armen auf der Bühne empfangen und ordentlich Stimmung machen werden.

Miri: Ich habe ja die letzten Jahre zuerst in Hamburg und dann lange in Kiel gewohnt – als gebürtige Südwestdeutsche. Da ist mir der Unterschied in der Mentalität schon oft aufgefallen – ich bin total gespannt, ob wir da bei den verschiedenen Terminen auch Unterschiede bemerken. Hamburg fühlt sich für mich aber schon wie ein kleines Heimspiel an, auf das ich mich besonders freue.