gemalte Farben

Die Macht der Farben: Wie Farben unser Unterbewusstsein steuern.

Jeder der Mal seine Wohnung renoviert hat und dafür neue Zimmerfarben auswählen musste, weiß wie schwierig es ist, eine gute Farbauswahl zu treffen. Auch bei dem Design von Social Media Post, Power Point Präsentationen oder Webseiten spielt die Frage nach den richtigen Farben eine wichtige Rolle. Denn es ist allgemein bekannt: Farben beeinflussen uns. In den Worten des Psychiaters Carl Gustav Jung:

„Farben sind die Muttersprache des Unbewussten“

Carl Gustav Jung

Das dieses Zitat mehr als zustimmend ist, zeigt sich daran wie wir die Farblehre verinnerlicht haben und im Alltag anwenden: Schwarze Kleidung zieht man zu Beerdigungen an. Rote Rosen verschenkt man an die Liebsten. Rote Straßenschilder bedeuten ein Gefahrenzeichen. Grün gehen, Rot stehen. Weiß trägt die Braut. Grün ist gesund und nachhaltig. Am Wasserhahn heißt Rot warm und Blau ist kalt. Ein veraltetes, aber typisches Farbschema: Rosa für die Mädels, Blau für die Jungs.

Diese Farbbedeutungen lernen wir in unserer Kindheit, wenden sie im Laufe unseres Lebens an und hinterfragen sie meist nie. Einige Farbbedeutungen sind universell gleich, andere hingegen durch Kultur, Zeit oder Ort geprägt. Dies lässt sich laut Anna Lundberg auf „psychologische Wirkung, biologische Konditionierung und kulturelle Entwicklungen“ zurückführen. Farben lassen uns nie kalt, egal ob es uns bewusst ist oder nicht. Sie rufen in uns Emotionen hervor.

Der Einfluss von Farben wird vor allem in der Kunst oder im Marketing gezielt zum Einsatz gebracht. Es gibt viele verschiedene Studien zu Wirkung und Einfluss der Farben auf unsere Stimmung, die Produktivität, das Kaufverhalten oder unsere Gesundheit. Wie in den oben genannten Beispielen deutlich wurde, haben vor allem klassische Farben wie Rot, Blau, Grün oder Schwarz eindeutige Bedeutungen.

  • Rot verbinden wir mit Feuer, Gefahr oder Zorn. Es ist aber auch die typische Farbe der Liebe und Romantik. Unsere Aufmerksamkeit steigt.
  • Blau bedeutet Kälte und Intelligenz, aber steht auch für Ruhe und Entspannung. Es ist die Lieblingsfarbe der Deutschen.
  • Grün steht für Harmonie und Glück, aber ist auch mit Natur und Wachstum verbunden.
  • Orange und Gelb sind wie Rot mit Wärme und Aufmerksamkeit verbunden. Orange steht für Kreativität, Enthusiasmus und Spaß. Gelb verbinden wir mit Selbstvertrauen und Fröhlichkeit.

Diese psychologischen Konnotationen bestimmter Emotionen und Eindrücke mit den Farben können wir uns beispielsweise in der Wohnungseinrichtung zunutze machen. Dabei gilt laut Experten: Ruhige Farben wie Blau für das Schlafzimmer. Frische Farben wie Gelb, Rot oder Grün für die Küche. Gelb, Grau oder Grün schaffen Konzentration im Arbeitszimmer. Damit man aber nicht direkt all seine Zimmer umstreichen muss, kann man auch entsprechende Farbakzente setzen.

Das Unterbewusstsein und die ungeahnte Reichweite der Wirkungen sind spannend zu ergründen. Hättest du gedacht, dass Farben sich auf deine Emotionen auswirken?

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Bildquelle: Foto von Steve Johnson; CC0 Lizenz