Diese vier Wendepunkte definieren deinen Charakter neu

Du denkst, dass dein Charakter in Stein gemeißelt ist? Dem ist nicht so! Besonders bestimmte Ereignisse im Leben können ihn sogar stark verändern. Laut einer Studie, über die Business Insider berichtet, können vor allem vier Lebensereignisse unsere grundlegenden Persönlichkeitseigenschaften signifikant beeinflussen. Dabei sind die Auswirkungen dieser Ereignisse auf Männer und Frauen oft unterschiedlich stark.

Die Studie, die sich auf Daten der nationalen australischen HILDA-Erhebung stützt, untersucht die Persönlichkeitsentwicklung von 35.000 Menschen über einen Zeitraum von 16 Jahren. Mit Hilfe dieser Daten konnten die Wissenschaftler nachvollziehen, wie einschneidende Lebensereignisse die „Big Five“ der Persönlichkeit – Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus – beeinflussen.

Lebenswandel durch Krisen

Eines der vier Schlüsselereignisse ist finanzielle Not. Die Studie zeigt, dass Menschen, die finanzielle Schwierigkeiten erlebt haben, durchschnittlich extrovertierter werden, jedoch an Gewissenhaftigkeit verlieren. Interessanterweise führt finanzielle Not bei Männern auch zu einer Verringerung der emotionalen Stabilität, ein Effekt, der bei Frauen nicht beobachtet wurde.

Ein weiteres prägendes Ereignis ist eine schwere Krankheit. Frauen, die eine solche Erfahrung machen, werden nicht nur extrovertierter, sondern auch offener. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein Familienmitglied erkrankt ist. Bei Männern bleibt dieser Effekt aus, was darauf hindeutet, dass Männer ihre Sorgen weniger oft teilen, möglicherweise aus Angst, als schwach wahrgenommen zu werden.

Veränderungen durch positive Ereignisse

Heiraten kann ebenfalls tiefgreifende Auswirkungen auf den Charakter haben, besonders bei Frauen. Sie werden durch die Ehe emotional instabiler und zeigen weniger Empathie und Rücksichtnahme. Bei Männern sind dagegen kaum Veränderungen in der Persönlichkeit nach einer Hochzeit festzustellen.

Der Eintritt in den Ruhestand bestätigt die sogenannte „grumpy old man”-Hypothese: Männer werden nach der Rente unverträglicher, weniger rücksichtsvoll und empathisch. Frauen dagegen erleben keine signifikanten Veränderungen ihrer Persönlichkeit durch den Renteneintritt.

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass unser Charakter flexibler ist, als viele vielleicht denken. Selbst negative Erlebnisse wie eine Trennung können zu einer langfristig positiven Entwicklung der Persönlichkeit führen. Männer werden nach einer Trennung oft empathischer, rücksichtsvoller und offener, während Frauen emotional stabiler werden können.

Es zeigt sich also, dass das Leben selbst – mit all seinen Höhen und Tiefen – uns die Möglichkeit gibt, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln. Die Studie unterstreicht die Bedeutung von Resilienz und Anpassungsfähigkeit im menschlichen Leben. So können wir Hoffnung schöpfen, dass Veränderungen im Leben uns nicht nur herausfordern, sondern auch die Chance bieten, uns als Menschen weiterzuentwickeln.

Gleich weiterlesen:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTikTok und Instagram!

Bild: Vecteezy; CC0-Lizenz