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Doppelmoral: Wenn Mütter und Väter unterschiedlich bewertet werden

Geschlechterrollen bestimmen nach wie vor unseren Alltag. Väter übernehmen beispielsweise meist die „einfacheren“ Aufgaben bei der Kindererziehung. Mütter müssen hingegen oftmals an drei Orten gleichzeitig sein. Doppelmoral, ahoi: Während Väter das Lob kassieren, sollen Mütter gefälligst ihre Aufgaben erfüllen ohne sich zu beschweren.

Disclaimer: Der Beitrag basiert auf der Wahrnehmung unserer Autorin und enthält dementsprechend subjektive Standpunkte.

Väter werden häufig für Kleinigkeiten gelobt, die bei Müttern einfach vorausgesetzt werden. Diese Doppelmoral ist nicht unbedingt die Schuld der Väter. Viele von ihnen versuchen sogar, gegen sie vorzugehen – oftmals jedoch erfolglos. Der Grund dafür ist, dass wir nach wie vor in einer Gesellschaft leben, die auf heteronormativen, patriarchalen Strukturen aufgebaut ist. Von Geburt an werden uns Geschlechterrollen in die Wiege gelegt, die sich nur schwer ablegen lassen.

Von Müttern wird erwartet, dass sie sich um alle wichtigen Dinge im Leben ihrer Kinder kümmern, während Väter eine eher spaßige Rolle einnehmen. Das Ende der Geschichte sieht dann häufig so aus, dass Mütter gestresst und unglücklich mit ihrem Leben und ihrer Partnerschaft sind. Zudem sind Frauen oftmals von sich selbst enttäuscht, wenn sie bestimmte Dinge, die von ihnen erwartet werden, nicht erfüllen können. Um endlich etwas zu verändern und eine Gleichberechtigung zwischen beiden Elternteilen zu erreichen, muss auf die Missstände aufmerksam gemacht werden. Darum folgen jetzt vier Bereiche, in denen eine starke Doppelmoral bei der Elternschaft herrscht.

1. Arbeit und Elterndasein

Von Vätern wird verlangt, dass sie in einem Vollzeitjob arbeiten, um so ihre Familie zu ernähren. Sie werden gar dafür gelobt, wie sehr sie ihre Frauen und Kinder finanziell unterstützen. Bei Müttern sieht das ganz anders aus. Wenn sie einem Vollzeitjob nachgehen, vernachlässigen sie ihre Kinder und ihren Mann. Von ihnen wird erwartet, dass sie entweder im Job kürzertreten oder ihre Karriere ganz beenden.

2. Zeit mit den Kindern

Viele Mütter kennen wahrscheinlich die Frage „Wo hast du denn deine Kinder gelassen?“ oder „Passt dein Mann heute auf die Kinder auf?“, wenn sie etwas alleine oder mit Freund*innen unternehmen. Zusätzlich werden sie noch dafür kritisiert, dass sie ihre Männer und Kinder alleine lassen.

Väter werden dafür gelobt, dass sie auf ihre Kinder aufpassen, wenn Mütter mal etwas freie Zeit benötigen. Bei Frauen wird hingegen vorausgesetzt, dass sie auf die Kinder aufpassen und 24/7 in ihrer Nähe sind. Noch schlimmer wird es, wenn Väter als Babysitter bezeichnet werden. Väter können ihre eigenen Kinder nicht babysitten: Sie sind einfach Eltern, die ihren Pflichten nachkommen.