Durchgesuchtet: „Phoenix Wright: Ace Attorney”
Das Verblüffende an Videospielen ist, dass sie uns Tätigkeiten vergnüglich erscheinen lassen, die wir normalerweise als langweilig oder mühsam erachten. Auf dem Bildschirm macht es auf einmal Spaß, Städte zu planen oder ein Feld voller Kohlköpfe zu ernten. In eben diese Kategorie fällt auch die Videospielreihe „Ace Attorney“. Denn was klingt, zumindest auf dem Papier, trockener und langweiliger als der Job eines Anwalts?
Das dachte ich mir zunächst auch, gab dem Spiel auf dem Nintendo DS allerdings eine Chance. Und siehe da: Heute zählt sie zu meinen Lieblings-Videospielreihen. „Ace Attorney“ muss man sich vorstellen, als führe man sich einen interaktiven Krimi zumute. Dieser besteht zum einen aus den Gerichtsverhandlungen, bei denen man die Lügen von verdächtigen Zeugen entlarven muss, und zum anderen aus den Ermittlungen am Tatort. Phoenix Wright, der Hauptcharakter, ist quasi Detektiv und Anwalt in einer Person.
Wie ein interaktiver Krimi
Was das Spiel auszeichnet, ist seine dichte Atmosphäre – sofern man dazu gewillt ist, viel zu lesen. Das mag hier mühsam klingen, ist aber die Stärke des Spiels: Wenn einen die Geschichte erst einmal gepackt hat, kann man es kaum erwarten, sich durch den nächsten Dialog zu klicken respektive den nächsten Schauplatz zu erkunden. Das wird vor allen Dingen Fans von Anime-Serien begeistern, denn in diesem Stile ist das Spiel gehalten. Es ist dieser gewisse Minimalismus, der es meines Erachtens positiv hervorstechen lässt. Die Standbilder der Szenerien sprechen für sich.