Musiker ELI

Single-Charts und Lollapalooza: ELI im Interview

Gab es auch mal Alternativen für dich zur Musik?

Nein, um die Frage schnell zu beantworten. Es gab nie eine Alternative. Aber wenn ich etwas anderes machen würde, würde ich wahrscheinlich Psychologie studieren (auch wenn ich dafür ein bisschen Geld zur Seite legen müsste, weil mein Abischnitt nicht ganz reicht).

Was hörst du aktuell privat?

Ich höre sehr gemischt. Ich höre viel R&B und Hip-Hop-Musik, aber auch Pop wie zum Beispiel das neue Album von Justin Bieber. Irgendwie bin ich ja auch ein Nerd und höre gerne Musik, von der ich weiß, wer das produziert hat. 

Dein Song „Change Your Mind” hielt sich über 20 Wochen in den deutschen Single-Charts und wurde über 60 Millionen Mal auf Spotify gestreamt. Wie ist er entstanden?

Der Song hat mir viel ermöglicht, auch schon bevor er draußen war. Ein Bekannter, den ich über die Musik kennengelernt habe, hat mir den Refrain geschickt und gefragt, ob ich nicht Lust hätte, die Strophen zu schreiben. Es gab etwa 20 Versionen, bevor er so wurde, wie man ihn jetzt hören kann. Mein Bekannter, der Anfang 30 und ein etablierter Songwriter in Berlin ist, hat es dann an verschiedene Verlage geschickt, von denen mich einige von Köln nach Berlin eingeladen haben. So hat mich der Song quasi in die Szene reingebracht, bevor er überhaupt draußen war. Mit der Telekom-Kampagne wurde er dann nochmal verändert. 

Gibt’s eigentlich Momente, in denen man sich denkt: Passiert das gerade wirklich?

Auch wenn ich ein Mensch bin, der sehr im Moment lebt, gab es das zweimal. Das erste Mal war, als ich bei der Telekom-Kampagne gemerkt habe, dass es wirklich Plakate in ganz Köln gab. Meine Eltern haben mich zum Flughafen nach Köln gefahren, weil ich wieder nach Berlin geflogen bin, und da war ein Plakat, überdimensional groß, am Flughafen, mit meinem Gesicht.

Noch viel krasser war aber, als ich 2019 auf dem Lollapalooza auf der Mainstage gespielt habe. Es gab einen Moment von fünf Sekunden, in dem ich das Mikro weggehalten, gelacht und erst dann weitergeredet habe. Ich dachte mir nur: Was geht hier ab? Das werde ich niemals vergessen.