Equality-Tanz: Im Foxtrott in die Revolution

Zwischen Zuspruch und Ablehnung

Noch wurde der Equality-Tanz nicht allgemeingültig als Sport ausgetragen, jedoch verbreitete er sich langsam, aber sicher innerhalb der Tanz-Community. Die Euro Games III in Frankfurt am Main verkörperten schließlich in 1995 den Durchbruch, als erstmalig Turniere für gleichgeschlechtlichen Standard- sowie Lateintanz veranstaltet wurden. Danach konnte sich Equality-Tanz stärker und vor allem dauerhaft im öffentlichen Bereich etablieren. Veranstalter aus der LGBTQIA+-Community trugen vermehrt Wettbewerbe aus und später nahmen ebenfalls gemischtgeschlechtliche Kreise den Equality-Tanz in ihr Programm mit auf. Er entwickelte sich von einem Wunsch zu einer gesellschaftlichen Bewegung bis hin zu einer öffentlich anerkannten Sportart.

Natürlich erreichten die Bestrebungen ebenfalls zahlreiche belächelnde oder gar spöttische Stimmen, gerade in anfänglichen Zeiten. Jedoch ließen sich die beherzten Tänzer*innen davon nicht abhalten und setzten zusammen wichtige und erfolgreiche (Tanz-)Schritte für die queere Gemeinschaft. Heute bietet der Equality-Tanz mit seiner harmonischen, ungezwungenen Atmosphäre und einem starken Gemeinschaftsgefühl u. a. eine Art Safe Space für viele Menschen, auch unabhängig von ihrer Sexualität. Im Vordergrund steht nämlich immer die uneingeschränkte Entfaltung und der Spaß beim Tanzen, gänzlich frei von Rollenbildern und ungleichen Dynamiken.

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Bildquelle: Samantha Weisburg via Unsplash; CC0-Lizenz