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Frei von allem: Wie gesund ist Verzicht?

Wo liegt der Unterschied zwischen Glutenunverträglichkeit und Zöliakie?

Rund um den Weizen bzw. das Gluten unterscheidet man 3 unterschiedliche Krankheitsbilder:

  1. Bei der Zöliakie führt der Verzehr von Gluten zu einer chronischen Entzündung des Dünndarms. Die Darmzotten bilden sich zurück und es kommt neben Symptomen zu Nährstoffdefiziten, die weitere Beschwerden auslösen können. Bei der Zöliakie müssen auch minimale Spuren von Gluten gemieden werden.
  2. Bei der Weizenallergie reagiert das Immunsystem nach dem Verzehr von Weizen. Der zu Grunde liegende Mechanismus ist ein ganz anderer. Menschen mit einer Weizenallergie dürfen alle Getreidearten ausser Weizen essen, auch die glutenhaltigen Sorten. Eine Weizenallergie hat nichts mit Gluten zu tun, ausser, dass manche Proteine, die bei der Weizenallergie eine Rolle spielen zu der Gruppe der Klebeeiweiße gehören.
  3. Dann gäbe es noch die Weizensensitivität. Ursache sind hier bestimmte Eiweiße des Weizens, nicht aber das Gluten. Auch der Mechanismus, der zur Auslösung der Symptome führt, ist ein Anderer. Wie der Name bereits sagt, muss vor der Diagnose eine Zöliakie und eine Weizenallergie ausgeschlossen sein. Diese Patienten ernähren sich erst einmal glutenfrei. Man hat aber gesehen, dass langfristig wieder bestimmte Mengen an Gluten ohne Probleme eingeführt werden können.

 

Was macht ein Verzicht auf Gluten mit unserem Körper, wenn wir es eigentlich vertragen?
Eine glutenfreie Kost wird ohne medizinische Diagnose von den Fachgesellschaften nicht empfohlen. Es wird sogar davon abgeraten. Erste große Studien konnten zeigen, dass eine strikt glutenfreie Diät das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert. Gleichzeitig ist die Schwermetallbelastung bei einer glutenfreien Ernährung höher und es besteht immer die Gefahr der Mangel- und Fehlernährung. Was man ebenfalls nicht außer Acht lassen sollte: die Lebensqualität sinkt unter einer strikt glutenfreien Ernährung und die Kosten für Lebensmittel steigen deutlich an.

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz