Ernährungsreport 2024: Frauen achten mehr auf gesunde Ernährung
Der Ernährungsreport 2024 zeigt: Gesunde Ernährung liegt Frauen besonders am Herzen. Im Vergleich zu Männern legen sie deutlich mehr Wert auf eine ausgewogene Kost. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat dafür rund 1.000 Menschen ab 14 Jahren befragt. Laut dem Bundesernährungsminister Cem Özdemir gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern: 97 Prozent der Frauen achten auf gesunde Ernährung, bei Männern sind es 85 Prozent.
Mehr Informationen über Lebensmittel gefragt
Seit 2015 wird der Ernährungsreport jährlich veröffentlicht. Die Ergebnisse verdeutlichen laut ZDF heute, dass sich immer mehr Menschen detaillierte Informationen über die Lebensmittel wünschen, die sie einkaufen. Fast doppelt so viele Menschen wie noch vor einigen Jahren achten auf das Tierwohllabel. Laut Forsa stieg der Anteil von 36 Prozent im Jahr 2015 auf 65 Prozent. Ähnliches gilt für das EU-Biosiegel, das von 47 auf 59 Prozent angestiegen ist. Immer mehr Menschen greifen außerdem zu vegetarischen oder veganen Alternativen. Laut dem Bericht kaufen mittlerweile 39 Prozent der Befragten „öfter“ solche Produkte.
Özdemir: Kulturkampf ums Essen ist fehl am Platz
Während CSU-Chef Markus Söder die Grünen beschuldigt, den Deutschen den Appetit auf Fleischgerichte wie Schnitzel oder Currywurst verderben zu wollen, bleibt Özdemir gelassen. Ein Kulturkampf ums Essen sei unnötig, sagte er bei der Präsentation des Reports. Die Menschen wünschten sich Wahlfreiheit, Transparenz und Qualität bei Lebensmitteln. „Die Esskultur entwickelt sich weiter“, so Özdemir.
In den letzten Jahren haben sich auch die Einkaufsgewohnheiten verändert. Seit 2016 achten die Menschen mehr darauf, ob Lebensmittel noch genießbar sind, selbst wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. 91 Prozent der Befragten gaben an, Lebensmittel auf ihre Genießbarkeit zu prüfen. Dies sei ein Anstieg um 15 Prozentpunkte im Vergleich zu früheren Jahren.
Zuckerreduzierung gefragt
Der Ernährungsreport hat auch die Einstellung der Deutschen zum Zuckerkonsum untersucht. Eine überwältigende Mehrheit (85 Prozent) spricht sich dafür aus, dass weniger Zucker in Fertiglebensmitteln verwendet wird. Allerdings wünschen sich sechs Prozent der Befragten keine Veränderung. Özdemir verwies auf den Zuckergehalt von Softdrinks, die oft je nach Land unterschiedliche Rezepturen enthalten. Er sehe keinen Grund, warum dies in Deutschland anders gehandhabt werden sollte.
Immerhin 71 Prozent der Befragten essen täglich Obst und Gemüse, während Fleisch und Wurst bei nur 23 Prozent auf dem täglichen Speiseplan stehen. Im Vergleich zu 2015 sei dies ein deutlicher Rückgang. Damals gaben 34 Prozent der Menschen an, täglich Fleisch oder Wurst zu essen.
Weniger Fleisch auf dem Speiseplan
Die Zahlen zeigen, dass der Trend zu einer fleischärmeren Ernährung anhält. Besonders junge Menschen greifen vermehrt zu pflanzlichen Alternativen. Dies bestätigt auch der Ernährungsreport 2024, der erneut zeigt, wie wichtig es den Deutschen ist, beim Essen auf die Gesundheit zu achten. Frauen legen dabei nach wie vor mehr Wert auf eine bewusste Ernährung als Männer.
Das Meinungsbild zeigt auch, dass die Menschen gerne mehr Informationen zu ihren Lebensmitteln hätten. Transparente Kennzeichnungen, wie sie in den letzten Jahren eingeführt wurden, tragen entscheidend dazu bei, dass Verbraucher bewusster einkaufen.
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Bild: Vecteezy; CC0-Lizenz