Frau vor Laptop

Flexible Arbeitszeitmodelle – Die Zukunft der Arbeit?

Stress in der Arbeit – Wer kennt es nicht? Dass viel Unmut am Arbeitsplatz auch mit den festen Strukturen bezüglich der vorgegebenen Arbeitszeit zusammenhängen könnte, ist längst bekannt. Diese Arbeitsweise entspricht spätestens seit der Corona-Pandemie für viele Menschen im Homeoffice auch nicht mehr der Realität. Daher setzen viele Arbeitgeber*innen auf alternative Arbeitsformen, um Überlastung am Arbeitsplatz entgegenzuwirken und ihren Mitarbeiter*innen eine bessere Work-Life-Balance zu gewährleisten. Dabei reicht das Spektrum der flexiblen Modelle zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Gleitzeitarbeit bis Jobsharing. Aber wie sehen die Modelle der arbeitserleichternden Maßnahmen jeweils konkret aus und welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus den verschiedenen Arbeitsformen? Wie könnte der ideale Arbeitstag von Morgen organisiert sein? Und hat der klassische Nine-to-Five-Job überhaupt noch Zukunft?

Gleitzeitarbeit

Der beliebte Klassiker unter den flexiblen Arbeitsformen. Wer in Gleitzeit arbeitet, kann bis zu einem gewissen Punkt selbst über seine Arbeitszeit bestimmen. So ist hierbei nicht eindeutig festgelegt, wann der Arbeitstag beginnt und wann er aufhört. Vielmehr richtet sich die Anwesenheitspflicht des /der Arbeitnehmer*in nach der sogenannten „Rahmenarbeitszeit“. Die Rahmenarbeitszeit stellt sicher, dass frei darüber entschieden werden kann, wann mit der Arbeit begonnen und wann aufgehört wird. Die „Kernarbeitszeit“ legt fest zu welchen Zeiten eine Anwesenheitspflicht für die Mitarbeiter*innen in einem Unternehmen besteht. Abgesehen von Freiheit und Eigenverantwortung hält dieses Modell für Arbeiter*innen zusätzlich den Vorteil bereit, dass durch regelmäßig längeres Arbeiten Überstunden gesammelt werden können, die entweder durch mehr Gehalt oder freie Zeit vergütet werden.

Vertrauensarbeitszeit

Dieses Modell basiert vollkommen – wie der Name schon vermuten lässt – auf dem Vertrauen des / der Arbeitgeber*in zu seinen / ihren Angestellt*innen. Der große Vorteil in diesem System ist, dass die Arbeitnehmer*innen völlig frei über die Arbeitszeit verfügen können. An die Stelle von fest einzuhaltenden Arbeitszeiten, die von den Arbeitgeber*innen kontrolliert werden, tritt ein zu erledigendes Arbeitspensum nach dem sich Arbeitnehmer*innen richten. Hierbei werden feste Aufgaben verteilt, die im Rahmen einer bestimmten Deadline erfüllt werden müssen. Zu beachten ist dabei vor allem, dass in diesem Modell ein hohes Maß an Selbstständigkeit gefordert wird und eine gute Kommunikationsbasis zwischen Vorgesetzt*innen und Angestellt*innen bestehen muss. Der größte Pluspunkt ist hierbei natürlich ebenfalls die Freiheit selbst über seine Zeit verfügen zu können.

Jobsharing

Das Jobsharing ist ein Modell, bei dem sich zwei oder mehrere Mitarbeiter*innen eine Vollzeitstelle teilen. Dabei gibt es Systeme, in denen es rein um die zeitliche Aufteilung der Arbeitsstelle geht (also ein Arbeitsplatz wird in zwei voneinander unabhängige Stellen aufgeteilt, bei dem sich sich die Kolleg*innen auch nicht gegenseitig absprechen müssen) und solche, bei denen sich die beteiligten Arbeitspartner*innen auch in Bezug auf ihre jeweiligen Tätigkeiten gemeinsam organisieren müssen und absprechen, wer welche Aufgaben übernimmt. Dabei wird die Verantwortung für die Arbeit gemeinsam übernommen und auch Entscheidungen können nicht von einem / einer der Partner*innen allein getroffen werden. Das Jobsharing erfordert natürlich ein hohes Maß an sozialen Kompetenzen und Teamfähigkeit. Zudem sollten die Beteiligten aufgrund des hohen Kommunikationsbedarfs auch ein gewisses Talent fürs Organisieren mitbringen. Als Vorteile des Jobsharings ist aber das Potenzial für hohe Flexibilität und die Möglichkeit, die Arbeitszeiten sehr kurzfristig und entsprechend den individuellen Wünschen der beteiligten Partner*innen anzupassen, zu erwähnen.