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Work hard – play hard: Warum die Berliner Polizei sich endlich auch mal gönnen darf!

Achtung, die Ironie könnte zuschlagen. Wer das nicht mag, soll sich ducken.

Der Vorfall gilt als die „größtmögliche Blamage“ für die Berliner Polizei und die Polizeisprecher beider Städte zeigen sich in Schockstarre. Auch die beliebteste Zeitung Deutschlands findet hier natürlich „einen der größten Polizeiskandale der letzten Jahre“ – also haben wir nun mal dieses und letztes Jahr einige Beispiele herausgesucht, um tatsächlich zu beweisen, dass dieser Beamtenvorfall definitiv das Fass zum Überlaufen gebracht hat:

28.09.2016: Berlin: Polizisten erschießen Flüchtling

29.11.2016: Hamburg: Polizeischülerin begeht Suizid

01.02.2017: Berlin: Drei Beamte schießen auf einen psychisch Kranken

17.03.2017: BW: Polizist erschießt seine Frau und begeht anschließend Suizid

16.04.2017: Herne: Beamten erschießen einen Mann in der Innenstadt

27.04.2017: Essen: Beamter erschießt Flüchtling nach Ruhestörungsmeldung

20.06.2017: Heidelberg: Beamter erschießt erst seinen Bruder, dann sich selbst mit Dienstwaffe

 

Das sind aber bei weitem nicht die schlimmsten Vorfälle

 

Diese und ähnliche weitere Lappalien konnte man der Polizei in den letzten zwölf Monaten noch verzeihen. Doch nun sind sie entschieden zu weit gegangen – dies findet vor allem auch der Hamburger Polizeipräsident Ralph Martin Meyer, der sich in einem Statement folgendermaßen äußert: „Jeder weiß, die Hamburger Polizei fackelt nicht lange und schickt Einsatzkräfte wieder zurück.“ – auch Thomas Neuendorf, der Sprecher der Berliner Polizei zeigt sich schockiert, denn schließlich befinde man sich nicht auf einer Klassenfahrt.

 

Wie kann es nur zu dieser Art von Schrecklichkeit kommen?

 

Wie konnte es zu einer derartigen Entgleisung kommen, fragt man sich nun. Wir haben dazu den psychologischen Psychotherapeuten Dr. Humbug befragt, welcher dies durchaus erklären kann: „Wenn Menschen auf engstem Raum – wie eben diesen Containern – untergebracht sind, kann es schnell zu extremeren Verhaltensweisen kommen. Den Polizisten wurde das menschliche Grundrecht auf Unterhaltung vorenthalten, da keine Fernseher in den Unterkünften gestellt waren. Was hätten diese armen Beamten denn sonst machen sollen, außer sich abgrundtief zu betrinken und in Bademänteln auf den Tischen zu tanzen? Eine vorherige Schulung zur Willensstärke, wäre das mindeste gewesen, um die Einsatzkräfte präventiv auf diese Extremsituation vorzubereiten.“

Zusätzlich ist Berlin als Partyhauptstadt berühmt und berüchtigt und da die Staatsdiener sich natürlich mit ihrem Heimatort identifizieren, müssen sie zusätzlich auch noch diesen Ansprüchen gerecht werden. Kämen sie beispielsweise aus München oder einem noch verschlafenerem Städtchen, wäre dieser soziale Druck gar nicht entstanden. Wie soll man hart Party machen und gleichzeitig ernst bleiben – eine nahezu unbezwingbare Aufgabe, so Dr. Humbug.

 

Ey Polizei, gönnt euch!

 

Doch ein Gutes hat dieser Vorfall natürlich auch, da die Presse dadurch animiert wurde, wahren Qualitätsjournalismus zu produzieren. Endlich wird investigativ ermittelt und bald sind die langweiligen, langen Artikel über dienstliche Verfehlungen der Polizei, Mobbing innerhalb des Polizeikorps und tödliche Schüsse aus Dienstwaffen der Schnee von gestern. In diesem Sinne ein großes Danke an die Berliner Polizisten, die wissen, wie man sich gönnt und damit gleichzeitig auf vorhandene Missstände aufmerksam machen kann.

Bussi!