Helm, Krieg

Gamescom 2018: Bundeswehrwerbung verharmlost Krieg

Da die Frage, ob die Wehrpflicht wiedereingeführt werden sollte, mittlerweile vom Tisch ist, muss die Bundeswehr zu anderen Mitteln greifen um an junge Rekruten ranzukommen. Während der Gamescom in Köln, einer Messe für Computer- und Videospiele, hat die Bundeswehr mit – gelinde gesagt – provokanten Plakaten geworben. „Mehr Open World geht nicht!“ besagt das eine Plakat, „Multiplayer at its best!“ das andere. Ob es einem gefällt ist jetzt Geschmackssache, aber es ist wohl nicht zu leugnen, dass diese beiden Plakate den Krieg verharmlosen.

 

Ist Krieg für euch nur ein Spiel?

 

Die Plakate vermitteln die Botschaft, dass Ego-Shooter Games sich durch die Bundeswehr irgendwie ins echte Leben übertragen lassen, und hebt den Krieg somit auf eine makabere Meta-Ebene. Durch die Assoziation von Krieg und Computerspiel wird der Krieg verharmlost, genauso wie alle, die je schon mal Opfer eines Krieges geworden sind. Im echten Leben kann man nämlich nach dem Tod nicht wieder neu ins Spiel einsteigen. Die Bundeswehr ist sich allerdings keiner Schuld bewusst, laut Nils Feldhoff wolle sie mit den Plakaten einen Denkanstoß geben. Die Leute sollen darüber nachdenken, ob man jetzt virtuell Krieg spielt, oder im realen Leben um Frieden kämpfen möchte. Die Besucher der Gamescom finden die Aktion fragwürdig, und die sozialen Netzwerke sind not amused – wen wundert’s? Aber seht selbst: