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11 Fragen, 11 Antworten: Hilfe, ich hasse meinen Job – was nun?

Dir fallen tonnenschwere Steine vom Herzen, wochenlang nicht gewaschene T-Shirts vom Körper und tausend Ängste und Sorgen aus dem Kopf, als du endlich deine Bachelorarbeit abgibst. Jetzt stehen dir alle Türen offen. Aber du hast keine Ahnung, durch welche du gehen willst. Du fühlst dich ein bisschen wie nach dem Abi – du willst erstmal deine Freiheit genießen, aber andererseits ist der Druck da, einen Job zu finden. Nach ein bisschen Reisen, ein bisschen Zeitverschwenden und viel schlechtem Gewissen machst du Luftsprünge, als du deinen ersten Arbeitstag im neuen Job hast.

Und dann fällt alles in sich zusammen. Dein Gerüst aus Sicherheit, Optimismus und Motivation kracht langsam aber sicher ein, als sich dir die ersten Zweifel aufdrängen, ob das wirklich das ist, was du willst. Alles in dir schreit: „Hilfe, ich hasse meinen Job!“ und im zweiten Moment „Hilfe, ich bin ein Versager!“ Denn deinen ersten Job kannst du doch nicht gleich wieder aufgeben.

 

Was soll ich tun?

 

Wenn du das fühlst, geht es dir wie Anna*. Sie sah sich in der PR-Branche an großen Kampagnen arbeiten und Hals über Kopf verliebt in ihre Tätigkeit zu sein. Die Zweifel, die ihr bereits mit Absenden der Bewerbung kamen, ignorierte sie. Und so kam die Zusage und der erste Job, den sie bereits genau nach zwei Tagen und einer Stunde wieder kündigte. Sie hat ZEITjUNG von ihren Gefühlen und Erfahrungen erzählt.

Aber irgendwie sollst du natürlich auch wieder raus aus deiner verzweifelten Situation kommen. Dafür haben wir uns auch mit einem Berufscoach unterhalten. Welche Anzeichen sagen dir, dass es wirklich nicht der richtige Job ist? Und was kannst du dann tun? Diese und weitere Fragen hat Barbara Ziegler vom Institut für Berufsberatung München für dich beantwortet.

  • Job-Wechsel-Kündigung-Coach

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    Mit welchen Problemen kommen Menschen zu einem Berufscoach?

    Barbara Ziegler: Zu mir kommen Schüler und Abiturienten, die nach ihrem Abschluss überhaupt keinen Plan haben, ob sie studieren oder eine Ausbildung machen sollen. Aber auch Berufseinsteiger, die einen Bachelor- oder Masterabschluss haben und nicht direkt in den Beruf hineinfinden oder nach ein paar Praktika und Festanstellungen merken, es passt nicht. Sie stehen vor der Entscheidung: Durchhalten oder neu Orientieren? Und die dritte Gruppe sind Berufserfahrene zwischen 34 und 48 Jahren, die zu einem bestimmten Zeitpunkt feststellen, dass sie diesen Job nicht weitermachen möchten. Sie kommen mit der Frage: Welche Möglichkeiten habe ich? Soll ich mich weiterbilden, umschulen oder selbstständig machen?