Gareth Edwards im Interview: Was „The Creator“ von anderen Science-Fiction-Filmen unterscheidet  

ZEITjUNG: Der Film scheint die ethischen Dilemmata rund um KI und deren potenzielle Auswirkungen auf die Menschheit zu erforschen. Welche Art von Diskussionen oder Debatten hoffen Sie, dass das Publikum nach dem Anschauen des Films führen wird?

Gareth Edwards: Das wird interessant. Ich denke, ich werde es herausfinden, wenn der Film veröffentlicht wird. Aber ich hoffe, dass es interessant wird, so wie der Film. Ich mag keine Filme, die schwarz-weiß sind, bei denen es einen Guten und einen Bösen gibt. Die beginnen immer so, und dann, im Laufe des Films, fängt man an, seine Annahmen, die man anfangs hatte, zu hinterfragen. Hoffentlich gehören meine Filme zu denen, bei denen man auf dem Nachhauseweg vom Kino noch darüber diskutiert. Ich habe versucht, etwas zu schaffen, das sich schön zwischen zwei möglichen Interpretationen ausbalanciert. 

ZEITjUNG: In einer Welt, die von KI-Filmen durchdrungen ist, hebt sich Ihr Film unter anderem dadurch ab, dass die Handlung nicht schwarz-weiß ist. Oft wird das filmische Erlebnis auch durch Musik untermalt. Wie ergänzt der Soundtrack von Hans Zimmer Ihre Geschichte?

Gareth Edwards: Ich sehe mir auf meinem Handy manchmal meine 25 meistgespielten Songs an. Neulich habe ich nachgesehen, und 14 davon waren Hans-Zimmer-Tracks. Da ich viele Soundtracks höre, um mich inspirieren zu lassen, spiele ich sie in Dauerschleife, während ich schreibe. Hans Zimmer war also eine riesige Inspiration, als ich den Film entwickelte. Ich dachte nicht, dass wir ihn bekommen könnten, aber einer der Cutter am Film hatte mit ihm an „Dune“ und einigen anderen Filmen zusammengearbeitet und meinte: „Oh ja, Hans wird das machen. Ich werde mit ihm sprechen.“

Also haben wir einen kleinen Test gemacht, und ich habe Hans den Test gezeigt. Er war wirklich beeindruckt und meinte: „Ja, ich bin dabei, machen wir das.“ Das war also irgendwie ein Traum, der wahr wurde. Die Hauptanforderung, die ich immer wieder im Scherz gestellt habe, war, dass ich nicht wollte, dass es wie ein billiger Hans Zimmer klingt. Ich wollte, dass die Leute, die den Soundtrack hören, vielleicht nicht gleich erraten, dass er von ihm ist. Ich wollte nicht, dass es wie eine dieser Soundtracks wird, die klingen, als würden sie versuchen, Hans zu kopieren. Sein Stil ist jetzt so verbreitet. Wir haben uns mehr auf Musik wie Mozart und Bach sowie viele asiatische Einflüsse konzentriert. 

ZEITjUNG: Vielen Dank für das Interview, Gareth Edwards!  

„The Creator“ startet ab heute (28.09.2023) in allen deutschen Kinos. 

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Bildquelle: © Disney