Gen Z Proteste

Weltweite Proteste – Warum die Gen Z jetzt auf die Straße geht

Die Gen Z geht auf die Barrikaden und das auf der ganzen Welt: Ihre Proteste prangern Korruption, Ungleichheit und Machtmissbrauch an. Diese jungen Menschen sind entschlossen, Dinge auf ihre eigene Art zu verändern.

Einer der neuesten Schauplätze derartiger Proteste ist Madagaskar. Die junge Bevölkerung des Inselstaats im Südosten Afrikas hat eine ganz bestimmte Forderung. 

Herizo Andriamanantena, Sprecher der Gruppe Gen Z Madagascar, sagt gegenüber der Deutschen Welle: „Wir haben die Pflicht, wirklich alles zu ändern. Sicher ist, dass wir die Amtsenthebung und den Rücktritt (des Präsidenten) erwarten. Vor allem diesen Rücktritt“

„Alles ändern“ heißt in diesem Fall: Schluss mit Misswirtschaft und Korruption und den Rücktritt der Regierung sowie des Präsidenten Andry Rajoelina.

Die Gen Z Madagaskars setzt sich zur Wehr

Bei den bisherigen Protesten wurden laut Tagesschau Straßen mit brennenden Reifen und Steinen blockiert. Mehrere Bahnhöfe des neuen Seilbahnsystems von Madagaskar wurden in Brand gesteckt. Medien berichteten auch von Angriffen auf drei Häuser von Politikern mit engen Verbindungen zum Präsidenten.

Hinzu kamen Berichte über Plünderungen von Geschäften und Banken in der Hauptstadt Antananarivo. Laut UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk gehen diese jedoch auf die Kappe von „Einzelpersonen und Banden“. Die würden sich das Chaos der Situation zunutze machen und „nichts mit den Demonstranten zu tun“ haben.

Die Polizei setzte Gummigeschosse und Tränengas gegen die Demonstranten ein. Laut den Vereinten Nationen (UN) starben bei diesen Protesten mindestens 22 Menschen – mehr als 100 wurden verletzt. Die Regierung Madagaskars widersprach diesen Zahlen, machte aber keine eigenen Angaben über die Zahl der Toten und Verletzten.

Präsident Rajoelina entschuldigt sich und entlässt die gesamte Regierung. Das reicht den Demonstranten aber nicht, denn sie fordern auch seinen Rücktritt. Sie protestieren weiter, trotz aller Gefahr für ihr Leben. Ihr Vorbild ist die Gen Z eines Landes, das rund 6.600 km entfernt liegt: Nepal.

Gen Z Nepals hat ihre Regierung bereits entmachtet

Die Regierung Nepals blockierte 26 Social-Media-Plattformen wie Facebook und TikTok, um die nationale Sicherheit zu schützen – so hieß es zumindest. Die Gen Z protestierte lautstark gegen diese Entscheidung, Zehntausende gingen auf die Straßen. 

Die Wut der jungen Leute richtete sich jedoch auch gegen Korruption und Vetternwirtschaft. Trotz dutzender Toter konnten die Demonstranten schließlich die Regierung stürzen und die ehemalige oberste Richterin Nepals, Sushila Karki, als neue Premierministerin durchsetzen. Karki ist im Land für ihren Kampf gegen Korruption bekannt.

Rajat Das Shrestha, einer der führenden Köpfe der Gen Z-Bewegung in Nepal, sagt gegenüber der DW: „Wir erwarten ein kontinuierliches politisches Erwachen, das von der Generation Z geprägt ist“

Regierungen können stürzen, wenn die Jugend sich erhebt.

Rajat Das Shrestha