Es geht auch zu niedlich: Das nennt man Cute Aggression

Cute Aggressions: Wenn etwas zu niedlich ist

Wenn die Katze dich mit ihrer Schnauze anstupst, das Baby beginnt dich anzulächeln oder der Welpe dich mit seinen großen Augen anblickt: Manche von uns überkommt dann ein so starkes Gefühl, dass wir die Zähne zusammenbeißen müssen, die Fäuste ballen oder das Objekt vor uns erdrücken könnten. Keine Sorge, du bist kein psychopatischer Serienmörder, sondern ganz normal. Dieses Phänomen nennt man Cute Aggression.

Was genau ist eine Cute Aggression?

Sieht der Mensch etwas sehr Süßes, wird er dermaßen von seinen Gefühlen übermannt, dass der Körper mit einer Art Übersprunghandlung reagiert. Das Gehirn möchte die überschüssigen positiven Gefühle ausgleichen und wandelt sie sozusagen in Aggression um. Ähnliches kann auch bei anderen starken Emotionen passieren. Ist man extrem traurig oder glücklich, reagiert der Körper mit dem entgegengesetzten Verhalten: Vor Freude wird geweint und vor Trauer gelacht.

Studie zeigt: Je süßer das Tier, desto aggressiver die Testperson

Forscher*innen der Yale University gaben Testpersonen Luftpolsterfolie in die Hand. Danach zeigte man ihnen Fotos von verschieden süßen Tierbabys. Das Ergebnis war eindeutig: Je süßer das Tier, desto zerdrückter die Folie. Sprich: Je süßer das Foto, desto aggressiver wurde die Testperson. Die Psychologin Katherine Stavropoulos untersuchte die Cute Aggressions auf neurologischer Ebene. Sie fand heraus, dass das Phänomen mit dem Belohnungszentrum im Gehirn zusammenhängt.

Woher kommt die Cute Aggression?

Stavropoulos spricht von einer möglichen evolutionären Adaption. Die könnte sich entwickelt haben, um sicherzustellen, dass sich Menschen auch um Lebewesen kümmern können, die sie für zu niedlich und überwältigend halten. Dieser Mechanismus erlaubt dem Menschen in jeder Situation zu funktionieren.

Ob du auch davon betroffen bist, sollte sich jetzt zeigen:

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Bildquelle: Ihsan Adityawarman auf Pexels; CC0-Lizenz