Gewöhnungssache Auto: Brauchen wir das überhaupt?

Fahrrad und Bus statt Stress und Stau

Warum also nicht öfter das Auto stehen lassen? Glücklicherweise bin ich in meinem Stadtteil auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln relativ gut angebunden. Nicht vergleichbar mit regelmäßigen U-Bahn-Anbindungen, aber immerhin mit Bussen im 30-Minuten-Takt. Diese bringen mich zum Hauptbahnhof und von da aus in jede Ecke der Stadt – und Dank meines Semestertickets sogar kostenlos. Mit geschickter Zeitplanung, lässt sich somit die Uni deutlich entspannter und vor allem kostengünstiger erreichen. 

Eine andere Alternative ist das Fahrrad. Komischerweise, immer wenn ich mich mal dazu aufgerafft habe mit dem Rad zu fahren, habe ich die Entscheidung nicht bereut. Im Gegenteil: Die Fahrt am Fluss entlang, mit Kopfhören in den Ohren und Sonnenbrille vor den Augen, wird ganz schnell zu aktiver Erholung statt zu einer anstrengenden Fahrt. Fährt man früh genug los, muss man nicht wie ein Rennfahrer in die Pedale treten, sondern kann frische Luft und die schöne Aussicht genießen. Komme ich dann in der Uni an, bin ich nicht gestresst, sondern ausgeglichen und deutlich konzentrationsfähiger.  

Die Entscheidung das richtige Verkehrsmittel zu wählen, liegt als nicht wirklich an der sinnvollen Abwägung von Argumenten. Denn dabei würde das Auto, zumindest in meinem Fall, fast immer verlieren. Zu groß sind die Nachteile eines eigenen Wagens. Nicht nur das regelmäßige Tanken, auch die Versicherungs- und Werkstattkosten summieren sich im Jahr auf eine beachtliche Zahl an Kosten. Hinzu kommen der Aufwand und Stress, den Reifenwechsel, Reinigung, Ölwechsel und Co mit sich bringen. Das Fahrrad hingegen muss höchstens einmal im Jahr zur Inspektion, Kosten verursacht es kaum welche. Dafür bleibt man regelmäßig in Bewegung und atmet frische Luft anstelle von kaltem Klimaanlagen-Gebläse.  

Die Argumente sprechen also eindeutig gegen das eigene Auto, die Gewohnheit aber lässt nicht vom Autofahren ab. Ich bin froh, dass ich durch die notwendige Reparatur ins Nachdenken und zu einem Entschluss gekommen bin: In meiner Lebenssituation brauche ich keineswegs ein eigenes Auto, sondern sollte viel öfter mit dem Fahrrad fahren, zu Fuß gehen oder den Bus benutzen. Natürlich kommen diese Überlegungen auch in Bezug auf Klima- und Umweltschutz auf – zu Recht! In meinem Fall aber spricht auch aus rein egoistischen Aspekten mehr gegen die Nutzung des Autos als dafür.  

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Bildquelle: Vlad Fonsark von Pexels; CC0-Lizenz