Vierblättriges Kleeblatt und Eis auf Boden

Glückspilze und Pechvögel – Gibt es das überhaupt?

Was wäre das für ein Gefühl, wie der Mann aus den Nachrichten einen Millionen-Gewinn im Lotto einzusacken! Es muss auch nicht immer gleich so groß sein – ein Anfang wäre es doch schon, mal bei einer klassischen Fünfzig-Fünfzig-Entscheidung richtig zu liegen. Aber das bleibt in den meisten Fällen wohl den Glückpilzen der Welt vorenthalten. Vielleicht gehöre ich selbst eher zu den Pechvögeln. Von Losen auf dem Jahrmarkt will ich gar nicht reden. 

Solche Gedanken kommen einem leicht in den Kopf, wenn man gerade eine echte Pechsträhne durchlebt. Oder um es mal positiver zu formulieren: Schnell kann man sich selbst als Glückspilz bezeichnen, wenn es gerade so richtig gut läuft. Aber wie viel Wahrheit steckt eigentlich hinter dem Phänomen „Glückspilz“ oder „Pechvogel“? Gibt es den klassischen Gustav Gans und Donald Duck?

Ursprung

Der Begriff des Glückspilzes reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, wurde damals jedoch noch unter einer völlig anderen Bedeutung verwendet. Er stammt von dem englischen Wort „Mushroom“, welches zu jener Zeit nicht nur Pilze, sondern auch Menschen bezeichnete, die sehr schnell mächtig und reich wurden. Das Symbol des Pilzes wurde deshalb angewandt, weil Pilze unter den richtigen Bedingungen (feucht und mild) scheinbar über Nacht aus dem Boden sprießen können. Daraus leitete sich ebenfalls das noch heute geläufige Sprichwort „Wie Pilze aus dem Boden schießen“ ab. Im 18. Jahrhundert als Glückspilz bezeichnet zu werden, war aber keinesfalls erstrebenswert – abgesehen von materiellen Vorzügen. Das Wort umschrieb zu jener Zeit eher Menschen, die ohne große Anstrengung zu Geld und Macht kamen und war beleidigend gemeint. 

Eine weitere, aber nicht bestätigte Rolle in der Begriffsentwicklung wird auch dem allgemein als Glückssymbol bekannten Fliegenpilz zuteil, den die alten Germanen als Rauschdroge verwendeten, um Glücksgefühle zu verursachen. 

Der Ursprung des Pechvogels liegt noch weiter zurück, genauer gesagt im 15. Jahrhundert. Bei der Vogeljagd war es eine übliche Methode, die Rastplätze der gefiederten Tiere mit Leim oder Pech zu bestreichen. Wenn sie darauf landeten, blieben sie mit ihren Krallen kleben und konnten nicht mehr fliehen. Diese Verbindung von Pech und Vogel wurde im übertragenen Sinne auf Menschen projiziert, die vom Unglück verfolgt zu sein schienen. Zum Glück für die Vögel ist diese Art des Fangens in Deutschland und Europa mittlerweile verboten.