
Keine Golden Globes 2022? – Rassismus, Bestechung und Sexismus
Weitere Punkte ihres umfassenden Artikels in der Los Angeles Times fasst die Journalistin und Herausgeberin Stacey Perman gegenüber der Tagesschau zusammen. „Was wir herausgefunden haben ist, dass diese Gruppe keine schwarzen Mitglieder hat und oft heißt es, dass sie Filme und Serien mit Schwarzen in der Hauptrolle missachten.“ Dazu kommen Vorwürfe, die 90 Mitglieder seien bestechlich, teilweise sexistisch. Eine Einschätzung, welche die US-amerikanische Schauspielerin Scarlett Johansson teilt. Sie habe die Fragen der Mitglieder der HFPA oft als sexistisch oder übergriffig wahrgenommen.
Stars und Unternehmen distanzieren sich
Die Entscheidung von NBC, die Golden Globes vor diesem Hintergrund erst nach umfangreichen Reformen wieder übertragen zu wollen, ist aber nicht die einzige Absage, mit der sich die HFPA dieser Tage konfrontiert sieht. Bei „Variety“ erklärte Johansson, es bereits seit vielen Jahren abzulehnen an den Konferenzen der HFPA teilzunehmen. Schauspieler Tom Cruise will seine Golden Globes, die er für seine Rollen in „Geboren am 4. Juli“, „Jerry Maguire – Spiel des Lebens“ und „Magnolia“ gewonnen hatte, ebenfalls zurückgeben. Die Streaming-Giganten Netflix und Amazon wollen die Zusammenarbeit mit dem Verband weiterhin ausgesetzt lassen. Die nun angestrebten Reformen der HFPA, innerhalb der nächsten 18 Monaten die Zahl der Mitglieder zu verdoppeln und dabei vorrangig Afroamerikaner*innen zu berücksichtigen, geht den meisten nicht weit genug – zu groß ist der Vertrauensbruch in einen der renommiertesten Filmpreise der Welt.
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Bildquelle: Hollywood Foreign Press Association