„Blond“ ganz vorne: Die Nominierungen für die Goldene Himbeere 2023

Die Nominierungen für die Goldene Himbeere 2023 – quasi der „Anti-Oscar“ – stehen fest: Ganz vorne mit dabei ist eine Netflix-Produktion und „einer der Filme aller Zeiten“.

Mal im Ernst: Wer guckt 2023 noch die Oscars? Spätestens nach Will Smiths Ausraster im letzten Jahr hat sich das Event, das Filmschaffende eigentlich für ihre herausragende Arbeit würdigen sollte, für viele Menschen selbst begraben. Da beschäftige ich mich doch viel lieber mit einer Veranstaltung, die sich selbst nicht so todernst nimmt.

Solltest du bislang noch nie von der Goldenen Himbeere gehört haben, so erkläre ich an dieser Stelle kurz das Konzept: Die Goldene Himbeere (hier ein Link zum Wikipedia-Artikel) wurde vom Cineasten John J. B. Wilson ins Leben gerufen und im Jahr 1981 zum allerersten Mal vergeben. Die Preisträger*innen fallen anders als bei den Oscars aber durch herausragend negative Leistungen auf. So gibt es etwa die Kategorien „Schlechtester Film“, „Schlechteste Schauspielerin“, „Schlechteste Regie“ und so weiter.

Die Preisvergabe findet traditionell immer am Abend vor der Oscarverleihung statt: Welcher Film also welche Preise einheimst, bleibt bis dahin eine Überraschung. Bei den hier aufgelisteten Filmen beziehen wir uns auf einige Nominierungen, die zum Beispiel auf Moviepilot oder auf der offiziellen Website der „Razzies“ zu finden sind.

One-Hit-Wonder

Mit gleich acht Nominierungen hebt sich ein Netflix-Film ganz besonders von der Masse ab: „Blond“ begibt sich in den folgenden Kategorien ins Rennen um die Goldene Himbeere:

  • „Schlechtester Film“
  • „Schlechtestes Rip-off oder Sequel“
  • zweimal „Schlechtester Nebendarsteller“ (Xavier Samuel und Evan Williams)
  • zweimal „Schlechtestes Bildschirmpaar“ („beide Charaktere in der Weißes-Haus-Schlafzimmerszene“ und „Andrew Dominik und seine Probleme mit Frauen“)
  • „Schlechtester Regisseur“ (Andrew Dominik)
  • „Schlechtestes Drehbuch“

Nach seinem Erscheinen löste der Film teils heftige Diskussionen um die Darstellung von Marilyn Monroe (gespielt von Ana de Armas) und ihrem Werdegang aus: Das konnte nicht einmal durch die Tatsache verhindert werden, dass der Film nicht direkt auf der Biografie der Schauspiel-Ikone basiert, sondern auf einem gleichnamigen Roman von Joyce Carol Oates – welcher ebenfalls fiktiv zu verstehen ist.