Green Growth für eine bessere Welt?

In diesem Artikel befassen wir uns mit der Frage, ob Wirtschaftswachstum und Kapitalismus „grün“ sein können. Ist es möglich, unseren Konsum umweltfreundlich zu gestalten und dabei Nachhaltigkeit zu fördern? Green Growth soll die Antwort sein.

Disclaimer: Der Artikel enthält subjektive Standpunkte der Autorin.

Was ist Green Growth?

Nachdem wir im letzten Artikel die radikale Wirtschaftsidee „Degrowth“ kennengelernt haben, kommen wir nun zu einer etwas weniger drastischen Alternative: Green Growth oder auch „Green Economy“ (deutsch: grünes Wachstum oder grüne Wirtschaft). Diese Idee verspricht umweltfreundliches Wachstum. Sie soll die Verbindung von Ökonomie und Ökologie garantieren. Also eine nachhaltige Wirtschaft, die natürliche Ressourcen schont und weniger Schaden anrichtet. Der Begriff „Green Economy“ wird international im Kontext der Nachhaltigkeit verwendet und ergänzt das Konzept der nachhaltigen Entwicklung. Es war eines der beiden Leitthemen auf der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung im Jahr 2012. Unterstützer*innen des Konzepts sind die UNO, die OECD, viele Regierungen, Unternehmen und NGOs.

Ähnlich wie die Degrowth-Bewegung strebt die Green-Economy-Agenda soziale Gerechtigkeit und die Bekämpfung von Armut an. Aber auch umwelt- und sozialverträgliches Wirtschaftswachstum. Das soll durch die Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Emissionen, die Steigerung der Energie- und Rohstoffeffizienz sowie die Entwicklung nachhaltiger Produkte, Versorgungssysteme und Infrastrukturen erreicht werden.

„Wirtschaft muss international wettbewerbsfähig sein, genauso aber auch umwelt- und sozial verträglich.“

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Vorteile der Green Economy

Nachhaltige Entwicklung: Green Growth ermöglicht eine nachhaltige Entwicklung, bei der ökonomischer Fortschritt mit Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit in Einklang gebracht wird. In der Theorie trägt es dazu bei, die Bedürfnisse der heutigen Generation zu erfüllen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen.

Mehr Umweltschutz: Grünes Wachstum reduziert umweltschädliche Aktivitäten. Es fördert den Einsatz erneuerbarer Energiequellen, die Energieeffizienz, den Schutz der natürlichen Ressourcen und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Dadurch wird der ökologische Fußabdruck verringert und die Umweltbelastung minimiert.

Technologischer Fortschritt: Die Förderung grünen Wachstums erfordert Investitionen in saubere Technologien und innovative Lösungen. Dies führt zu einem verstärkten technologischen Fortschritt und zur Entwicklung von umweltfreundlichen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen. Es kann auch neue Arbeitsplätze in grünen Branchen schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft steigern.